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Martin Frey (vorne) gewann das U23-Rennen beim Swiss Bike Cup in Muttenz gewonnen. Foto Lynn Sigel
28.08.2016 19:04
Swiss Bike Cup Muttenz: Deutscher Doppelsieg in der U23

Basel (rad-net) - Beim Swiss Bike Cup in Muttenz bei Basel hat Elisabeth Brandau beim Sieg von Europameisterin Jolanda Neff Rang sieben belegt. Bei den Herren wurde Martin Gluth Elfter, während in der U23 Martin Frey und Max Brandl in dem Rennen der HC-Kategorie einen deutschen Doppelsieg feiern konnten.

Die Schönaicherin Elisabeth Brandau (Radon-EBE Racing) lag zu Beginn in der Spitzengruppe, doch in Runde zwei wurde sie bis auf Rang 19 zurückgereicht. «Ich habe das Bundesliga-Rennen von gestern gespürt, aber dann ging es Runde um Runde besser», erklärte die DM-Dritte.

Brandau produzierte bei dem Hitze-Rennen in Runde sechs und sieben jeweils Bestzeit und arbeitete sich noch bis auf Platz sieben nach vorne. Vorjahres-Siegerin Nadine Rieder (AMG-Rotwild) verlor den Anschluss an die Spitze ebenfalls in Runde zwei, passierte die Zeitmessung nach der dritten Runde an 14. Stelle und schrieb dann auch wieder eine Kurve in die andere Richtung. Am Ende war es in dem Rennen der HC-Kategorie ein passabler neunter Rang (+2:18).

Es war das junge Schweizer Damen-Wunder, dass in Muttenz das Rennen unter sich ausmachte. Jolanda Neff, mit ihren 23 Jahren die Älteste aus dem Quartsett, die jahrgangsgleiche Linda Indergand (Focus XC), sowie Alessandra Keller (Stöckli Pro Team, 20) und Sina Frei (19) bildeten ab Runde zwei eine Spitzengruppe, die bis zur achten und letzten Runde Bestand hatte. In der Schlussrunde war es Sina Frei mit ihrer Attacke am einzigen Anstieg, die das Quartett endgültig sprengte. Nur Jolanda Neff konnte folgen. Jetzt arbeitete sie an der Führung mit und es kam zum knackigen Finale.

Neff bog als Erste auf die Zielgerade ein. «Ich wollte von vorne fahren. Nach meinen Erfahrungen von der Straße fand ich das besser und ich glaube Sina wollte mich auch vorbei lassen», erzählte Neff wie der Sprint eröffnet wurde. Sie zog von vorne das Tempo an und hielt es hoch. Sina Frei versuchte aus dem Windschatten zu kommen, doch sie hatte keine Chance. Alessandra Keller wurde mit 18 Sekunden Differenz Dritte.

Herren: Lukas Flückiger mit langem Solo
Bester Deutscher war Martin Gluth (Novus-OMX, +2:40), der als starker Elfter das Ziel erreichte. Gluth bewegte sich in einer Dreiergruppe zwischen Platz 13 und 15, doch der Freiburger hatte ein gutes Finale. «Die Spitzengruppe konnte ich nicht halten. Das Rennen gehört für mich zur Vorbereitung auf Andorra und so bin ich in der Gruppe mitgefahren. Ich habe dann schon gemerkt, dass ich der Stärkste bin. So schnelle Strecken gefallen mir», kommentierte Gluth. Für Moritz Milatz (Kreidler Werksteam) reichte es nur zu Platz 20 (+5:10). «Es lief schlecht, wie eigentlich das ganze Jahr», meinte er frustriert. Zwei Positionen vor ihm erreichte U23-Vizemeister Georg Egger (Lexware) das Ziel (+4:10) Er hatte für die Elite gemeldet und lag bis zur vorletzten Runde noch auf Platz 14. «Das Gefühl war ganz cool eigentlich. Nur in der letzten Runde hat am Berg der Rücken zu gemacht, so dass ich nicht mehr im Stehen fahren konnte. Aber es hat Spaß gemacht heute», sagte Egger.

Der Sieg ging an den Schweizer Lukas Flückiger, der sich bereits in der ersten Runde absetzte und das Solo 1:03 Minuten vor seinem BMC-Teamgenossen Martin Fanger ins Ziel brachte. Auf dem flachen Kurs war sich die neunköpfige Verfolgergruppe nicht einig und konnte nie mehr Druck auf Flückiger entfalten. Der Australier Daniel McConnell (+1:10) wurde Dritter.

U23: Frey am Berg mit dem meisten Druck
Der Bad Uracher Bulls-Fahrer Martin Frey gewann das U23-Rennen vor Max Brandl (Lexware) aus Freiburg, der den Schweizer Andrin Beeli (bsk-Graf) auf Platz drei verweisen konnte.

Nach der dritten Runde entstand eine dreiköpfige Spitzengruppe mit dem Schweizer Manuel Fasnacht (Fischer Junior Team), sowie Brandl und Frey. Der hatte in der dritten Runde am Berg mal angetestet und dabei einerseits die Gruppe formiert und zweitens «gemerkt, dass ich am Berg am meisten Druck habe». Frey prüfte seine Gegner weitere Male, doch die entscheidende Attacke riss er erst zwei Runden vor Schluss. «Ich habe einfach die Scheibe stehen lassen und bin gleich weg gekommen. Ich konnte dauerhaft ein hohes Tempo gehen, habe aber die Leistungs-Spitzen besser vertragen als gestern beim Bundesliga-Rennen in Ortenberg. Das erstaunt mich zwar, aber es ist ja gut so», meinte Martin Frey. 34 Sekunden hinter ihm (1:21:47) komplettierte Max Brandl als Zweiter den deutschen Doppelsieg. «Ich habe früh gemerkt, dass Martin am Berg der Stärkste ist. Nach dieser ersten Attacke bin ich gestürzt, konnte aber rasch wieder aufschließen. Danach habe ich versucht mich zusammen zu reißen», erklärte Brandl. Als Martin Frey die Entscheidung suchte, rollte von hinten Andrin Beeli heran. Mit dem Schweizer kämpfte Brandl um Rang zwei. Es waren seine besseren technischen Fähigkeiten, die ihm den Vorteil brachten. «Ich habe am Freitag noch mal hart trainiert für Andorra. Deshalb bin ich zufrieden, ich denke, ich habe alles richtig gemacht», meinte Brandl.

Luca Schwarzbauer (Lexware) verlor den Sprint um Platz fünf hauchdünn gegen Bruno Vitali (Bobilier BMC), 1:25 Minuten zurück. Schwarzbauer war zu Beginn in der sechsköpfigen Spitzengruppe, erlebte dann aber einen Einbruch. «Vielleicht habe ich mich übernommen», so Schwarzbauer zum Umstand, der ihn bis auf Rang 13 zurückwarf.

Junioren: List auf Rang neun
Im Rennen der Junioren setzte sich der Schweizer Vize-Weltmeister Vital Albin durch. Der Deutsche Meister David List vermisste einen Tag nach dem Bundesliga-Rennen in Ortenberg «den Punch», schaffte aber als Neunter (+1:24) noch den Sprung in die Top-Ten und holte damit noch Punkte für die Weltrangliste.

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