Mailand (dpa) - Der bei der vergangenen Tour de France wegen Kokain-Dopings ausgeschlossene Radprofi Luca Paolini hat öffentlich ein Drogenproblem eingestanden.
Er sei abhängig von Schlaftabletten gewesen und habe regelmäßig Kokain konsumiert, erklärte der 38 Jahre alte Italiener in einem Interview der «Gazzetta dello Sport». Paolini bekannte: «Ich war ein Sklave der Pillen.»
Der Radprofi war am 10. Juli nach der 4. Etappe enttarnt worden, musste die Tour verlassen und wurde von seinem russischen Katusha-Team suspendiert. Sein Fall ist noch beim Anti-Doping-Tribunal des Radsport-Weltverbandes UCI anhängig. Ihm droht eine Sperre und damit wahrscheinlich das Ende seiner Karriere.
«Ich weiß nicht, ob ich noch einmal die Chance erhalte, eine Startnummer auf meinem Rücken zu befestigen. Aber ich habe eine große Lehre gezogen: Ich muss nicht mehr irgendetwas verstecken», sagte der diesjährige Gewinner des belgischen Klassikers Gent-Wevelgem.
Paolini hatte sich nach seinem positiven Befund in eine Entzugsklinik begeben. Der Vorfall bei der Tour sei ein «Weckruf» gewesen und habe eine Wende in seinem Leben eingeleitet. Nach dem Tod seines Bruders vor zehn Jahren habe er begonnen, Schlaftabletten zu nehmen, erklärte der Giro- und Vuelta-Etappengewinner.