Köln (rad-net) - Die Einnahme von Antidepressiva im Hochleistungssport nimmt weiter zu. Das ist das Ergebnis einer einer Studie der Biochemiker der Deutschen Sporthochschule Köln. Entsprechende Medikamente stehen seit 2003 nicht mehr auf der Verbotsliste der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA). Im Jahr 2008 wurden nach der Studie 73 von 11.500 getesteten Spitzensportlern die Einnahme von Psychopharmaka nachgewiesen, 1999 waren es nur acht von 7.600 Athleten. Dieser Anstieg sei auch im Vergleich zu einer allgemein ansteigenden Nutzung in der Gesamtbevölkerung auffällig, stellte Professor Dr. Mario Thevis vom Institut für Biochemie der Sporthochschule fest. Als Grund sehe er den ständig wachsenden Druck auf Spitzensportler.
Psychopharmaka werden nach den Ergebnissen der Kölner Studie vor allem in Ausdauersportarten eingesetzt. Offenbar gibt es aber Überlegungen bei der WADA und beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC), Antidepressiva wieder auf die Dopingliste zu setzen.