Hooglede (rad-net) - Die deutschen U23-Fahrer sind bei den Europameisterschaften in Hooglede auf den letzten Metern noch ausbremst worden. Nachdem der Kölner Andreas Stauff schon zur Hälfte des Rennens nach zwei Reifenschäden hintereinander den Anschluss verlor, wurde Marcel Kittel vom Thüringer Energie-Team auf dem letzten Kilometer abgedrängt und spielte somit ebenfalls keine Rolle mehr bei der Medaillenvergabe. Den Sieg nach harten 175 Kilometern holte sich der Belgier Kris Boeckmans. Umjubelt vom eigenen Publikum verwies er Jaroslaw Marycz aus Polen und den Italiener Sascha Modolo auf die nächsten Plätze. „Schade, wir hatten unser Rennen auf Andreas Stauff und Marcel Kittel ausgerichtet und es lief auch alles nach Plan. Dass dann gleich alle beide ausfallen, ist natürlich sehr bitter“, zog Bundestrainer Patrick Moster ein kurzes Fazit. Mit ganz leeren Händen steht er allerdings nichts da: Am Donnerstag sicherte sich Marcel Kittel die Goldmedaille im Einzelzeitfahren. Zuvor war Jasha Sütterlin (Achkarren) bei den Junioren im Einzelzeitfahren als Vierter nur knapp an den Medaillenrängen vorbeigefahren.
Der insgesamt starke Auftritt der BDR-Juniorinnen wurde im Straßenrennen auch nicht belohnt. Nach 63 Kilometern kamen Romy Schneider (RSC Cottbus) und Sarah-Lena Hofmann (RV Victoria Wombach) als 14. und 16. ins Ziel. Der EM-Titel ging nach Italien: Mit einer mutigen Attacke auf dem letzten Kilometer siegte Elena Cecchini mit einer Sekunde vor der Niederländerin Laura van der Kamp und Pauline Ferrand-Prevot aus Frankreich, die am Donnerstag bereits Europameisterin im Einzelzeitfahren werden konnte. „Das Rennen war ganz schön schnell, aber wir haben uns nicht versteckt und uns hier gut verkauft“, sagte Sarah-Lena Hofmann. „Aber man merkt, dass das hier ein ganz anderes Niveau als bei uns in Deutschland ist“, stellte die Führende der Rad-Bundesliga fest.