Die Etappen führen alle rund um die nördlich von Osnabrück gelegene Stadt Wallenhorst. Der erste Tagesabschnitt geht über 66,3 Kilometer und startet Freitag um 18 Uhr. Am Samstag wird morgens zunächst ein Einzelzeitfahren über 8,8 Kilometer ausgefahren, bevor es am Nachmittag um 16 Uhr auf die zweite Halbetappe über 94,2 Kilometer geht. Die Abschlussetappe am Sonntag ist 114,3 Kilometer lang.

In diesem Jahr lagen die Bewerbungen von 44 Teams vor, von denen die Hälfte vorrangig nach sportlichen Gesichtspunkten eingeladen wurde. So müssen sich die Fahrer des immer zum Favoritenkreis zählenden Sextetts der deutschen Nationalmannschaft gegen 15 internationale Mannschaften aus Belgien, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Irland, Luxemburg, den Niederlanden, Norwegen, Russland, Schweden und der Schweiz sowie sechs deutsche Bundesliga-Teams behaupten. Mit Teams aus zehn der auf den vorderen zwölf Rängen der Junioren-Mannschaftswertung des Weltverbandes UCI rangierenden Nationen bietet die Rundfahrt sportlich allerhöchstes Niveau.

Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) tritt unter der Leitung der beiden Bundestrainer Wolfgang Ruser und Helmut Taudte in Vorbereitung auf die nachfolgenden EM- und WM-Titelkämpfe mit dem deutschen Straßenmeister Jan Brockhoff, dem Deutschen Cross-Meister Silvio Herklotz, Maximilian Schachmann, Nico Denz , Phil Bauhaus und Aaron Krauss an. Insbesondere Herklotz gehört nach seinem zweiten Platz beim NationsCup-Rennen in Luxemburg zu den Favoriten.

Unter den internationalen Teams ragt der amtierende Weltmeister im Einzelzeitfahren, Mads Würtz Schmidt aus Dänemark heraus, der im Vorjahr bereits Gesamtvierter in Wallenhorst werden konnte. Die in der UCI-Nationenwertung dominierenden Dänen bringen mit Mathias Krigbaum und Lukas Kilsgaard Fahrer des jüngeren Junioren-Jahrgangs als weitere Kandidaten für den Gesamtsieg an den Start. Der Franzose Thibault Nuns gewann das französische Eintagesrennen GP Bernaudeau. Er gehört damit genauso zum erweiterten Favoritenkreis der Rundfahrt wie der Russe Ildar Arslanov oder der Niederländer Niels Goeree als neue Landesmeister ihrer Länder. Das in den letzten drei Jahren bei der Niedersachsen-Rundfahrt dominierende Team Avia aus Belgien bringt mit Piotr Havik, Kevin Deltombe und Aimé Degendt wieder drei Podiums-Aspiranten mit.

Vordere Etappen- und Gesamtplatzierungen sind auch von Fahrern aus dem Kreis der Landesverbandskader zu erwarten, zu denen Pascal Ackermann, der im Vorjahr Weltmeister im Teamsprint und jetzt in Portugal zum zweiten Mal Europameister im Bahn-Omnium wurde, sowie Domenic Weinstein, der den WM-Titel im Punktefahren gewann. In den engeren Favoritenkreis ist auch der Deutsche Einzelzeitfahrmeister Nils Schomber einzubeziehen.

Die Niedersachsen-Rundfahrt der Junioren wurde 1994 als Ableger der jährlich im April ausgetragenen Niedersachsen-Rundfahrt der Sportgruppen-Profis initiiert. Sie findet seitdem jährlich am letzten Juli-Wochenende als vierteilige Prüfung statt. Nach sechs Austragungen im Raum Hildesheim wurde die INR der Junioren 2001 in Wallenhorst bei Osnabrück heimisch, wo sie von 2003 bis 2007 als UCI-Weltcup-Rennen ausgetragen wurde. Nach einer UCI-Rennstrukturänderung im Jahr 2008 findet die Rundfahrt jetzt im Rahmen der World-Circuit-Serie der Junioren als Etappenrennen der Kategorie 2.1 statt.

Das niedersächsische Terrain bevorzugt allgemein Sprinter und Tempobolzer. So sind in den Etappen- und Gesamtwertungs-Siegerlisten unter anderen Philippe Gilbert, Thor Hushovd, Edvald Boasson Hagen, Peter Sagan und aus den deutschen Reihen zum Beispiel Tony Martin und Marcel Kittel zu finden.