Oberursel (rad-net) - Das Thema Sportlergesundheit stand im Mittelpunkt der XXV. Tagung «Sportmedizin im Spitzensport», zu der der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) insgesamt 187 Medizinerinnen und Mediziner aus Spitzenverbänden, Sportmedizinischen Untersuchungszentren des DOSB und Olympiastützpunkten nach Oberursel geladen hatte. Themen wie der plötzliche Herztod oder der Umgang mit Infekten standen ebenso auf der Tagesordnung wie das sportmedizinische Untersuchungssystem. Hier appellierte der Vorsitzende der medizinischen Expertenkommission des DOSB Prof. Dr. Wilfried Kindermann an die Verbände, mehr Sportlerinnen und Sportler vorsorglich untersuchen zu lassen. Nur 43 Prozent aller Athletinnen und Athleten in den A-, B- und C-Kadern nutzen die Möglichkeit, sich durchchecken zu lassen.
Kindermanns Nachfolger als Chefmediziner der deutschen Olympiamannschaft, Dr. Bernd Wohlfart, diskutierte in Oberursel beispielsweise mit den für die Teilmannschaften verantwortlichen Ärzten Strategien zur Prävention von Infekten und Erkältungskrankheiten.
Für den DOSB regte Leistungssportdirektor Dr. Ulf Tippelt an, den überholten Tagessatz von 70 Euro für die ehrenamtlich tätigen Ärzte anzupassen: «Die Sportmediziner spielen eine entscheidende Rolle im Dreieck Athlet-Trainer-Arzt und sind als Vertrauensperson von höchster Wichtigkeit. Sie opfern Zeit und Geld für die Betreuung der Sportler.» Tippelt bilanzierte, mit der Veranstaltung sei es gelungen, wertvolle Informationen und Praxistipps zu Prävention und Anti-Dopingkampf zur Verfügung zu stellen.