Monaco (dpa) - Der belgische Radprofi Tom Boonen darf nach einem wochenlangen Hickhack doch an den Start der 96. Tour de France gehen. Das entschied das französische Sportgericht einen Tag vor dem Grand Départ in Monaco.
«Ich bin erleichtert, aber es tut mir leid, das wir so weit gehen mussten», sagte Boonens Quick-Step-Teamchef Patrick Lefévère. Der Druck, nicht nur auf Boonens Schultern, sei für die ganze Mannschaft groß gewesen. Die Tour-Veranstalter hatten den dreifachen Gewinner des Klassikers Paris-Roubaix mit Verweis auf seinen nachgewiesenen Kokain-Konsum ausgeladen.
Dagegen hatten Boonen und sein Team vor einem ordentlichen Gericht in Nanterre/Frankreich geklagt. Die Klage wurde wegen Nicht-Zuständigkeit abgewiesen. Das daraufhin angerufene Sportgericht des französischen nationalen Olympischen Komitees gab jetzt der Boonen-Seite Recht. «Die Entscheidung ist: Wir haben gewonnen», teilte Boonens Anwalt Jean-Louis Dupont mit. Der Tour-Veranstalter ASO nahm den Gerichtsentscheid zur Kenntnis und hofft, dass der «große Champion» Boonen während der Tour ein «beispielhaftes Verhalten» zeigen werde.
Das Vergehen des Ex-Weltmeisters hatte der Radsport-Weltverband UCI nicht sanktioniert, weil Boonen außerhalb des Wettkampfes erwischt worden war. Das Quick-Step-Team war in dieser Woche auch durch Patrik Sinkewitz ins Gerede gekommen. Der Doping-Kronzeuge hatte laut der ZDF-Sendung «Frontal 21» Lefévère und einen Teamarzt vor der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA schwer belastet.