Estavayer (rad-net) - Mit einem Sieg auf der dritten Etappe hat Marc Soler (Movistar) die Führung bei der Tour de Romandie übernommen. Er übernahm das Gelbe Trikot von Rohan Dennis (Ineos Grenadiers), der im Finale gestürzt und zurückgefallen war.
Das Finale des 168,7 Kilometer langen Teilstücks rund um Estavayer verlief sehr spannend. Von einer frühen Ausreißergruppe, die sich bei regnerischen Bedigungen nach rund 30 Kilometern gebildet hatte, waren noch der Schweizer Meister Stefan Küng (Groupama-FDJ) und Kobe Goossens (Lotto-Soudal) übrig geblieben. Doch das Glück war nicht auf der Seite der beiden Fahrer des Spitze des Rennens, denn auf der Abfahrt des vorletzten Anstiegs kam Küng zu Fall, nachdem er auf regennasser Straße auf Fahrbahnmarkierung weggerutscht war. Dadurch verlor der 27-Jährige auch den Anschluss zu seinem Mitflüchtling.
Auf dem Weg zum Les Granges ging auch Dennis zu Boden. Der Gesamtführende zog sich eine große Schürfwunde am Oberschenkel zu.
Goossens erreichte noch den letzten Anstieg vor dem Peloton. Doch dort begannen dann auch die Favoriten zu attackieren. Erst zeigten sich Michael Woods (Israel Start-Up Nation) und Ion Izagirre (Astana-Premier Tech) vorne, dann griff Sepp Kuss (Jumbo-Visma) an, kurz darauf wurde Goossens eingeholt. Die Situation nutzte Soler für einen Angriff seinerseits. Der Spanier lag bislang auf dem 23. Gesamtrang, 27 Sekunden hinter Dennis.
Mit 22 Sekunden Vorsprung auf die erste Verfolgergruppe, aus der Magnus Cort (EF Education-Nippo) und Peter Sagan (Bora-hansgrohe) auf die Plätze zwei und drei spurteten, erreichte Marc Soler das Ziel. Dennis kam erst mit den nächsten Verfolgern 1:21 Minuten hinter dem Sieger über den Zielstrich und verlor auch in der Gesamtwertung einiges an Boden.
Dort führt nun Soler mit 14 Sekunden Vorsprung auf Dennis' Teamkollegen Geraint Thomas und Richie Porte.
Morgen steht bei der Schweizer Rundfahrt die Königsetappe von Sion nach Thyon 2000 auf dem Programm. Von den fünf Bergen des 161,3 Kilometer langen Teilstücks gehören drei der ersten Kategorie an. Der längste und steilste Berg des Tages ist jedoch der 20,8 Kilometer lange und durchschnittlich 7,6 Prozent steile Schlussanstieg. Auf den letzten zehn Kilometern müssen durchschnittlich sogar fast neun Prozent Steigung überwunden werden.
Aufgrund der zu erwartenden schlechten Witterungsbedingungen wird die Etappe zwei Stunden früher als geplant gestartet. Der Startschuss fällt bereits um 10:35 Uhr, sodass der Zieleinlauf gegen 15 Uhr erwartet wird.