Berlin (rad-net) - Die Organisatoren des Sechstagerennens in Berlin werden sich auch weiterhin auf ihre eigene Veranstaltung konzentrieren und wollen nicht in das entsprechende Rennen in München einsteigen. Gegenüber «rad-net» stellte Heinz Seesing, Gesamtleiter der Berliner Veranstaltung fest, man habe kein Interesse, ein anderes Sechstagerennen auf irgendeine Weise zu beerben. «Die Nachricht Berlin kauft Münchener Sechstage ist schlichtweg falsch», so Seesing.
Der «Berliner Kurier» hatte berichtet, die Organisatoren aus der Hauptstadt wollten sich Rechte an der bayerischen Veranstaltung sichern und könnten so die Bahnveranstaltung doch noch in ihrer ursprünglichen Form retten. In München kamen bei der gerade zu Ende gegangenen 46. Auflage des Rennens statt der kalkulierten und erhofften 64.000 Zuschauer nur rund 52.000 Fans. Inzwischen gibt es in der bayerischen Hauptstadt Überlegungen, das Rennen zu verkürzen. Ansonsten drohe den «Six-Days» das Aus.
Zwischen Berlin und München gibt es innerhalb des Verbundes der Bahnrad-Veranstalter («Union Internationale des Velodromes» (UIV)) seit Jahrzehnten Kontakte. «Wir haben das Münchener Rennen natürlich aufmerksam verfolgt und stehen Herrn Cyron und seinen Mitarbeitern auch in Zukunft mit Rat und Tat zur Seite», so Seesing. «Das Fortbestehen aller Sechstagerennen und die Überwindung der gegenwärtigen Schwierigkeiten in einzelnen Veranstaltungsorten liegt im Interesse aller UIV-Mitglieder. Aktuelle Ereignisse zeigen nur, dass wir noch enger zusammenarbeiten müssen.»
Der Schwerpunkt der Arbeit müsse dabei in Deutschland liegen, nachdem aus dem bis zuletzt stabilen Bestand von fünf Rennen in jüngster Zeit bereits Stuttgart und Dortmund gestrichen worden waren. Wirtschaftliche Probleme beeinträchtigten die Arbeit an allen Standorten. Auch in Berlin müsse um das Rennen gerungen werden. «Darin sehen wir unsere Aufgabenstellung», so Seesing. «Es geht um unser traditionsreiches Berliner Sechstagerennen, das schon 1909 gegründet wurde, und um den Anspruch, dieses Ereignis in der Sportstadt Berlin auf hohem Niveau durchzuführen. Den Münchener Kollegen wünschen wir Erfolg für den Erhalt ihrer Traditions-Verstaltung.»