Frauenfeld (rad-net) - Mit der Bekanntgabe einer zweitägigen Tour de Suisse für Frauen hat sich die Schweizer Meisterin, Elise Chabbey zu dem geplanten Event am 5. und 6. Juni 2021 geäußert. Die Fahrerin des deutschen Rennstalls Canyon-Sram hoffe, dass der der Veranstalter das Etappenrennen in Zukunft auf fünf Tage ausweiten und vom UCI 2.1- auf das WorldTour-Niveau anheben werde.
Die Organisatoren hatten die Tour de Suisse der Frauen vergangenen Monat angekündigt und Anfang der Woche bestätigt, was jetzt auf positive Reaktionen seitens Chabbey stieß. «Es ist ein kleines Land und ich habe das Gefühl, dass die Schweizer manchmal sehr bequem mit ihrer Routine sind und nichts Neues hinzufügen wollen. Daher denke ich, dass es wirklich schön ist, dass sie sich diese Mühe gemacht haben», erklärte die Fahrerin gegenüber «Cyclingnews». Bewundernswert sei dabei, dass die Organisatoren das Event in der schwierigen Corona-Krise auf die Beine gestellt hätten.
Die finanzielle Grundlage des neuen Etappenrennens ist bislang zwar nicht gesichert, doch Organisatoren klangen bereits vergangenen Monat zuversichtlich, die nötigen Gelder zur Durchführung des Rennens beschaffen zu können. Auch Chabbey erklärte, dass die Austragung des Frauenevents sicherlich nicht am Geld scheitern werde: «Wir haben das Geld in der Schweiz und sie organisieren das Rennen der Männer sehr gut, es ist stabil, also wüsste ich nicht, warum zwei Renntage für die Frauen nicht klappen sollten. Ich denke nicht, dass Geld ein Problem ist.»
Bei der Tour de Suisse der Frauen handelt es sich im Juni zwar nicht um die erste Ausgabe des Rennens – 2001 war bereits ein einmaliges Event gestartet worden, das damals Kim Baldwin gewann – aber dieses Mal haben die Veranstalter die Absicht erklärt, den Wettbewerb in den kommenden Jahren fortzuführen. Insgesamt wolle man das Etappenrennen sogar auf fünf Tage ausweiten und einen WorldTour-Status erreichen.
«Das wäre ziemlich cool», begrüßte Chabbey die Pläne des Veranstalters. Mit einem solchen Event könne man ein Aushängeschild für Schweizer Radsport werden und gleichzeitig zeigen, dass auch die Frauen professionelle Fahrerinnen sind. «Das Männerrennen ist ein ziemlich großes Event in der Schweiz und viele Leute schauen es sich an. Es ist schön, dass es jetzt auch ein Frauenrennen gibt, das die Leute sehen können und ich hoffe, dass sie es wirklich genießen. Der Wettbewerb beginnt mit zwei Etappen, aber in Zukunft wollen sie es länger gestalten, bis hin zu fünf Tagen. [...] Ich freue mich schon darauf das Trikot der Schweizer Meisterin dort zu tragen. Hoffentlich kann ich es zeigen, in erster Reihe stehen und aggressiv fahren.»
Auch die Ex-Meisterin der Schweiz, Doris Schweizer (Illuminate) hat sich bereits zu der Ankündigung des Rennens geäußert. In den sozialen Netzwerken forderte die 31-Jährige, das Event dem der Männer ebenbürtig zu machen: «Das ist wie eine Tour de Suisse im Miniaturformat. Ich würde gerne eine echte Tour auf gleichem Niveau sehen. Gleiche Renntage, gleiche Preisgelder.»