Heidelberg (dpa) - Die Chancen des Radprofis Stefan Schumacher, vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS eine Aufhebung seiner Doping-Sperre zu erwirken, sind durch das CAS-Urteil gegen Claudia Pechstein wohl weiter gesunken.
Es deute sich eine Verurteilung an, sagte Schumachers Anwalt Michael Lehner einen Tag nach der Bestätigung der Pechstein-Sperre. Den CAS-Urteilsspruch im Fall Schumacher erwartet der Heidelberger Jurist «Mitte Dezember». Nach der CAS-Anhörung am 4. November in Lausanne hatte sich Lehner trotz eindeutiger Faktenlage noch verhalten optimistisch geäußert.
Der ehemalige Gerolsteiner-Fahrer Schumacher ist vom Radsport- Weltverband UCI bis zum 21. Januar 2011 gesperrt worden, nachdem er bei der Tour de France 2008 positiv auf das Blutdoping-Präparat CERA getestet worden war. Auch bei den Olympischen Spielen in Peking war dem Nürtinger - wie vier weiteren Sportlern - eine CERA-Einnahme nachgewiesen worden. Erst in der vergangenen Woche hat das Internationale Olympische Komitee (IOC) die Olympia-Platzierungen der betroffenen Athleten annulliert.
Lehner bezeichnete das IOC-Verdikt im Hinblick auf den Fall Schumacher vor dem CAS als «nicht günstig». Das IOC habe «schnellstmöglich und mit Falschheit» entschieden, monierte Lehner. Deshalb sei er im Namen seines Mandanten auch dagegen wieder vor den CAS gezogen.