Furtwangen (rad-net) - Titelverteidigerin Silke Schmidt könnte sich am Sonntag in Furtwangen zum dritten Mal hintereinander das Meisterjersey im MTB-Marathon überstreifen. Marathon-Europameisterin Sabine Spitz lässt vorerst offen, ob sie über die 90 Kilometer beim 19. Schwarzwald Bike-Marathon in Furtwangen antritt.
«Wir werden das erst am Donnerstag oder Freitag entscheiden», erklärt Ehemann und Manager Ralf Schäuble auf Nachfrage von rad-net. Die Wetterprognosen werden dabei wohl eine Rolle spielen. Regen und Kälte würden gegen einen Start der Marathon-Europameisterin sprechen. Spitz fährt am Samstag den Vulkanbike Eifel-Marathon in Daun. «Das war schon beschlossen und zugesagt, bevor wir den Termin der DM kannten», so Schäuble.
Die müden Beine vom Wettkampf und von der Anreise hin oder her, mit der Form, die Spitz für die Cross-Country-WM aufgebaut hat, wäre sie die Favoritin. Wenn sie denn ihren Start beschließt. «Man darf die Konkurrenz nicht unterschätzen», meint Schäuble und verweist auf Silke Schmidt, auf Elisabeth Brandau oder auch auf Ann-Katrin Hellstern.
Silke Schmidt (Herzlichst Zypern) ist Titelverteidigerin. Die Rechtsanwältin hat versucht in den vergangenen Wochen «gescheit zu trainieren», wie sie sagt. Nach der Arbeit, selbstverständlich. Zuvor, nach der Transalp, die sie im Mixed bestritten (und gewonnen) hat, sei sie «ziemlich müde gewesen» und habe auch bei der Arbeit viel Stress gehabt. «Da hat mir zeitweise die Motivation gefehlt», bekennt Schmidt.
«Ich kann meine Form derzeit gar nicht einschätzen, weil ich ja keine Rennen mehr gefahren bin. Emotional wäre ich natürlich sehr enttäuscht über den Verlust meines Titels, aber vom Kopf her weiß ich, dass schon eine Medaille ein super Erfolg ist. Das ist deshalb auch das Ziel», meint die Wahl-Münchnerin.
Elisabeth Brandau war auch schon dreimal Deutsche Marathon-Meisterin. Sie tut sich aber ebenfalls schwer mit einer Einschätzung. «Wenn ich wüsste, wie es mir am Sonntag gehen wird, wäre das cool», sagt die Schönaicherin. Aber das würde einem Orakel gleichkommen. «Die Strecke ist lang und schnell, das liegt mir. Aber ich fühle mich diese Woche kaputt und müde. Mal schauen.»
Ann-Katrin Hellstern (BQ Cycling) hat bis dato noch keine DM-Medaille gewonnen, aber dieses Jahr geht sie durchaus als Medaillenanwärterin ins Rennen. «Ich denke, ich bin ganz gut drauf und hoffe, dass ich vielleicht ein Wörtchen mitreden kann, wenn es um die Medaillen geht», sagt Hellstern, verweist aber gleich auf «super starke Mädels», die da am Start wären. «Viele kann ich auch nicht richtig einschätzen. Top Fünf ist das Ziel, alles andere ist Zugabe.»
Die Freiburgerin hat sich noch mal explizit auf die DM vorbereitet und auf am vergangenen Sonntag den Marathon in St. Ingbert auf der DM-Strecke des Vorjahres gewonnen.
Ein Name, der auch fällt, wenn es um die Medaillen geht, ist der von Nadine Rieder. Die Deutsche Sprint-Meisterin hat zuletzt auch im Cross-Country-Weltcup überzeugt und davor einen Marathon in Österreich gewonnen. «Es klappt gerade in allen Disziplinen sehr gut», bestätigte Rieder in der vorigen Woche, als sie bei der Sprint-WM (7.) am Start war. An der Form wird es also nicht liegen und bei der Marathon-DM 2013 war sie auch schon Fünfte.