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Scheibenbremsen sorgen weiterhin für viel Gesprächsstoff bei den Radsportinstitutionen und Herstellern. Foto: Archiv/ROSE
14.02.2017 12:14
Scheibenbremsen: Einheitliche Testläufe noch in diesem Jahr?

Aigle (rad-net) - Die Fahrergewerkschaft CPA hat dem Weltradsportverband UCI nun neue konkrete Vorschläge zur Einführung von Scheibenbremsen unterbreitet. Die Profi-Vereinigung schlägt demnach einheitliche Testläufe vor, bei denen alle Fahrer das neue Bremssystem nutzen. Doch auch diese Variante scheint ebenso viele Fragen wie Antworten zu bieten.

Dies würde bedeuten, dass jedes Team seine Fahrer mit Scheibenbremsen ausstatten müsste, damit sich diese im Training daran gewöhnen könnten. Da noch nicht einmal alle WorldTour-Teams Räder mit Scheibenbremsen zur Verfügung haben, würde dies auch die Hersteller massiv unter Druck setzen. Beispielsweise hat Team Skys Materialsponsor Pinarello noch keine entsprechende Version seiner aktuellen Rennmaschine entwickelt.

Noch höher türmen sich die Fragen für Continental-Teams. Sollten die Testrennen auch außerhalb des WorldTour-Kalenders stattfinden, sähen sich die finanziell schwächeren Drittdivisionäre einer schier unlösbaren Aufgabe gegenüber. Denn gewöhnliche Scheibenbremsen würde die CPA ohnehin nicht mehr akzeptieren – dies hatte sie bereits am vergangenen Wochenende ausdrücklich erklärt. Die Scheiben müssten abgerundet und durch eine Hülle geschützt sein, um Schnitt- und Brandverletzungen vorzubeugen. Die Maschinen von Marcel Kittel und Tom Boonen (Quick-Step-Floors), die ersten Profis de bislang mit Scheibenbremsen gewinnen konnten, konnten nur die erste Bedingung erfüllen.

Während CPA-Sekretär David Chassot gegenüber «Cyclingnews» sagte, dass einheitliche Testläufe bereits Ende dieser Saison denkbar seien, habe die UCI bislang weder ja noch nein gesagt. «Wir haben sehr gute Gespräche mit der UCI geführt. Wir sitzen mit ihr, den Teams und den Herstellern am Tisch und das ist sehr wichtig. Doch offensichtlich haben wir nicht dieselbe Agenda», erklärte Chassot weiter. Der ehemalige Bora-Profi Paul Voss, deutscher Repräsentant der CPA, schlug vor, mit den Tests bis 2019 zu warten, um allen Beteiligten genügend Zeit zur Vorbereitung zu geben. Fraglich ist, wie weit die Einflussnahme der großen Hersteller reicht, die auf den stetigen technologischen Fortschritt ihrer Produkte angewiesen sind und auf eine baldige Einführung der Scheibenbremsen pochen.

«Die großen Hersteller möchten die Scheibenbremsen unbedingt einführen, weil dadurch weniger Design-Optionen auf dem Markt wären und sie diesen dadurch noch mehr dominieren könnten», hatte sich diesbezüglich mal Fausto Pinarello, Gründer der Traditionsmarke, geäußert. Ob sich der Italiener doch noch den modernen Entwicklungen unterwerfen werden muss, bleibt eine spannende Frage.

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