Düsseldorf (dpa) - Verbandspräsident Rudolf Scharping hat das umfangreiche Geständnis von Erik Zabel als «traurigen Beleg» für das «verseuchte Jahrzehnt» im Radsport bezeichnet und den früheren Topsprinter für sein langjähriges Leugnen kritisiert.
«Der Zeitpunkt der Offenbarungen und die Tatsache, dass Geständnisse fast immer nur scheibchenweise abgegeben werden, ist eine ungerechte und fortdauernde Belastung derer, die für den Radsport von heute stehen und mit dem Fehlverhalten der Vorgänger-Generation nichts mehr zu tun haben», teilte Scharping in einer Pressemitteilung des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) mit.
Dennoch sei es «sogar zu diesem außerordentlich späten Zeitpunkt» zu begrüßen, dass «Erik Zabel reinen Tisch gemacht hat». Daran könnten sich andere auch orientieren, ergänzte Scharping und dürfte damit auf Jan Ullrich abzielen, der bislang lediglich Eigenblutdoping bei Eufemiano Fuentes zugegeben hat. Zu seiner frühen Telekom-Zeit, als Ullrich 1997 die Tour de France und 2000 Gold und Silber bei den Olympischen Spielen gewann, hat er bislang geschwiegen.