Kirchberg (rad-net) - Dank einer erfolgreichen Attacke hinauf zur Ehrenbachhöhe auf der zweiten Etappe der Protective Bike Four Peaks hat der Schweizer Christopher Sauser nach seinem Auftaktsieg erfolgreich nachgelegt. Der amtierende Weltmeister von Specialized Racing bewältigte die 75,5 Kilometer und 2511 Höhenmeter von Lofer nach Kirchberg in Tirol in 3:07:36 Stunden und blieb damit knapp dreieinhalb Minuten unter seiner Siegerzeit aus dem Vorjahr.
Der Schweizer verwies mit dem Österreicher Alban Lakata (3:09:09) und dem Tschechen Kristian Hynek (3:09:45) zwei Topeak Ergon-Fahrer auf die Plätze zwei und drei. Damit führt der Träger des Gelben Trikots die Gesamtwertung mit nunmehr 2:10 Minuten Vorsprung vor Hynek an.
Tagesvierter wurde der Deutsche Markus Kaufmann von Centurion Vaude, der mit 3:11:01 Stunden zwar aus den Top Drei der Gesamtwertung rutschte, dafür aber die Führung in der Bergwertung um das rotgepunktete Trikot des «Peak Hero» mit 45 Punkten verteidigte.
Dank eines von Beginn an extrem hohen Tempos hatten Sauser, Kaufmann, Lakata, Hynek sowie deren deutscher Mannschaftskollege Robert Mennen und dessen Landsmann Matthias Leisling (Kreidler Werksteam) bereits im ersten Anstieg von Strub zum Waidringer Höhenweg eine Lücke zum Rest des Feldes gerissen. Im entscheidenden Berg setzte dann aber der Olympiadritte von Sidney 2000 die entscheidende Attacke.
«Ich bin bis dahin eher passiv gefahren. In den letzten 200 Höhenmetern habe ich angegriffen und bin gleich weggekommen», erklärte Sauser, der auch die darauffolgende schlammige Abfahrt sowie den ausgewaschenen Fleckalm-Trail als drittschnellster Fahrer der Enduro-Challenge meisterte.
«Das war nicht ohne. Mit unseren Reifen kann man da kaum bremsen. Da muss man es laufen lassen. Das war definitiv der geilste Downhill, den ich kenne», so Sauser. Der Four Peaks-Titelverteidiger musste sich in der Speed Hero Wertung nur den Deutschen Karl Platt (Team Bulls) und Andreas Kleiber (Texpa Simplon) geschlagen geben.
Während Platt damit das Grüne Trikot verteidigen konnte, hatte Sauser bereits den morgigen Tag und die kurze Etappe über 46,46 Kilometer und 2465 Höhenmeter mit seinen vielen Auf und Abs von Kirchberg nach Neukirchen am Großvenediger im Blick. «Das wird extrem schwierig. Es gibt kaum einen flachen Meter. Man muss von Beginn an parat sein.»
Das weiß auch Lakata, der sich zufrieden mit seiner Leistung zeigte: «Die war mit Blick auf meine überstandene Verletzung so nicht zu erwarten. Ich habe zwar gewusst, dass ich in den kürzeren Anstiegen mithalten kann, in den längeren aber Schwierigkeiten bekomme. Ich habe aber keine Müdigkeit in den Beinen gespürt. Ich hoffe, dass das so bleibt und ich noch ein bisschen was gutmachen kann. Unbesiegbar ist Christoph Sauser nicht.»
Bei den Damen sieht es allerdings so aus als ob die Verhältnisse nach zwei von vier Etappentagen geklärt sind. Denn wie schon gestern verwies die Österreicherin Petra Marchart-Robeischl vom RC Union Eindruck Sarleinsbach (4:06:50) die Schweizerin Cornelia Hug (CrazyVeloShop-Scott/4:08:27) sowie die Kolumbianerin Angela Parra Sierra (Seven Capital-Gallo/4:14:49) auf die Plätze zwei und drei. Damit baute Marchart-Robeischl ihren Vorsprung auf Hug auf knapp sechs Minuten aus.