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Simon Gerrans gewann die Gesamtwertung der Tour Down Under 2006, 2012, 2014 und 2016. Foto: Archiv/Nicolas Bouvy
14.01.2017 13:24
Santos Tour Down Under: Gerrans und Porte Topfavoriten

Adelaide (rad-net) - Drei Tage vor dem WorldTour-Auftakt bei der Tour Down Under (17. bis 22. Januar) in Unley deutet vieles auf den großen Showdown der australischen Protagonisten hin. Der viermalige Gesamtsieger und Titelverteidiger Simon Gerrans (Orica-Scott) wird vor allem von Richie Porte (BMC) gefordert, der in den letzten Jahren bei der Königsetappe am Willunga Hill dominierte.

Gerrans und seine Konkurrenten sehen sich dem wohl schwersten Kurs in der Geschichte der Tour Down Under entgegen. Ursprünglich bot die erstmals 1999 ausgetragene sechstägige Rundfahrt im Bundesstaat South Australia vor allem Sprintern die Chance auf einen seltenen Gesamtsieg. Andre Greipel (Lotto-Soudal) gelang dies 2008 und 2010, ist jedoch in diesem Jahr nicht am Start. Gerrans hatte um den Jahreswechsel mit einem Infekt zu kämpfen, meldete sich mit seinem zweiten Platz bei der australischen Meisterschaft jedoch wieder zurück und hofft unter anderem auf das Wetter: «Je heißer, desto besser. Ich bin dieser Hitze nun seit einiger Zeit ausgesetzt. So schwierig das für andere Fahrer sein mag, kommt mir das bei erschwerten Rennbedingungen zugute.»

Seit 2012 führt die fünfte und vorletzte Etappe mit der zweimaligen Überquerung des Willunga Hill (2,9 Kilometer bei sieben Prozent Steigung) die Entscheidung in der Gesamtwertung herbei. Doch in diesem Jahr wird bereits der zweite Abschnitt nach Paracombe für Abstände sorgen, an dessen Ende die Torrens Hill Road wartet. Diese ist mit etwas über einem Kilometer nicht besonders lang, weist jedoch stellenweise über 25 Prozent Steigung auf. Die Etappen Eins, Drei, Vier und Sechs werden höchstwahrscheinlich den Sprintern vorbehalten sein.

«Ich sehe die zweite Etappe als die neue Königsetappe des Rennens. Die Gesamtwertung wird sich sicherlich schon nach diesem Abschnitt etablieren», prophezeit Gerrans. Sollte sich der Kurs als zu profiliert für den zweimaligen australischen Straßenmeister erweisen, hat Orica-Scott mit dem Giro-Zweiten des Vorjahres, Esteban Chaves, noch ein zweites Eisen im Feuer. Roger Kluge wird sein Debut für das australische WorldTour-Team geben und nach seinem Sieg beim Rotterdamer Sechstagerennen mit Christian Grasman mit viel Rückenwind anreisen. Kluge wird vor allem die Sprints von Caleb Ewan vorbereiten, der im letzten Jahr genau wie Gerrans zwei Etappen gewann.

Der Vorjahreszweite Porte vertraut vor allem auf sein starkes Finish am Willunga Hill, wo er bereits dreimal siegreich war. «Ich habe dreimal am Willunga Hill gewonnen, also warum nicht auch ein viertes Mal? Ich liebe es, in Adelaide zu fahren und war hier schon zweimal auf dem Podium. Seit Rio hatte ich eine sehr lange Pause, daher bin ich bereit, wieder in den Rennbetrieb einzusteigen. Ich habe ein starkes Team und freue mich auf die tolle Unterstützung der australischen Fans.»

Peter Sagan übt sich im Vorfeld seines Saisonstarts wie üblich im Tiefstapeln. Der Bora-hansgrohe-Kapitän will in der Gesamtwertung dem Australier Jay McCarthy den Vortritt lassen und sich auf seinen Formaufbau konzentrieren. «Ich möchte in Form kommen. Wir werden von Tag zu Tag schauen, wie es in den Sprints aussieht. Das Rennen ist weder super lang noch super hart, daher bietet es als Vorbereitung eine gute Balance», so der zweifache Weltmeister. «Jay ist bei den schwierigeren Abschnitten stärker. Ich möchte einfach nicht stürzen. Ich habe mir das Finish der zweiten Etappe angesehen – es ist nicht unmöglich aber sicherlich super hart für mich.»

Die deutschen Starter bei der Santos Tour Down Under sind: Roger Kluge (Orica-Scott), Rüdiger Selig (Bora-hansgrohe), Johannes Fröhlinger, Nikias Arndt, Simon Geschke, Phil Bauhaus (alle Team Sunweb), Jasha Sütterlin (Movistar) Paul Martens und Robert Wagner (beide LottoNL-Jumbo).

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