Manchester (rad-net) - Heiko Salzwedel wird seinen Posten als U23-Nationaltrainer Straße des Schweizer Verbandes nach nur einem Jahr aufgeben. Am 1. November tritt der 57-Jährige aus Berlin seine neue Stelle als Ausdauer-Trainer der britischen Bahnfahrer an, die er auf Rio 2016 vorbereiten wird.
«Ich freue mich, Heiko als Nationaltrainer Ausdauer wieder begrüßen zu dürfen. Er hat ein reichhaltiges Wissen und Erfahrung, was uns helfen wird, die Leistung des männlichen Ausdauerkaders voranzutreiben», sagte Shane Sutton, Technischer Direktor von British Cycling. Salzwedel übernimmt den Posten von Paul Manning, der wieder für den Frauen-Vierer verantwortlich sein wird.
Salzwedel war für British Cycling bereits nach den Olympischen Spielen 2000 in Sydney tätig, verließ den britischen Verband nach zwei Jahren aber wieder. Das zweite Mal kehrte er im Laufe des Jahres 2008 als «Performance Manager» nach Manchester zurück, nachdem er den dänischen Bahnvierer bei den Olympischen Spielen in Peking zu Silber gecoacht hatte.
Nun soll der Deutsche vor allem verlorenen Boden gegenüber Australien gutmachen. In Großbritannien darf sich Salzwedel auf die Zusammenarbeit mit dem dreimaligen Bahn-Olympiasieger und Tour-Sieger Sir Bradley Wiggins freuen, der angekündigt hatte, 2015 nach Paris-Roubaix auf der Bahn zu fahren. Bereits im Juli war er bei den Commonwealth Games in Glasgow auf das Oval zurückgekehrt und musste sich bei seinem Nationalmannschafts-Einsatz mit Silber hinter Australien begnügen.
Der frühere DDR-Jugend- und Junioren-Meister Salzwedel arbeitete Ende der 90er Jahre auch für den Bund Deutscher Radfahrer (BDR) als Leiter des Referats Leistungssports sowie später bei der Equipe Nürnberger. Der Sportwissenschaftler war als Nationalcoach unter anderem für Australien, Dänemark und Russland tätig.
Die Schweizer bedauerten den Verlust des erfahrenen Berliners. «Für uns ist es immer schwer, wenn wir uns von Trainern trennen müssen, mit denen wir eigentlich die Zusammenarbeit fortsetzen wollen», sagte Thomas Peter, Chef Leistungssport bei Swiss Cycling. Ein Nachfolger steht noch nicht fest. «Ich werde Swiss Cycling als Freund verlassen. Es war eine wunderbare und erfolgreiche Zeit, die ich sehr genossen habe», sagte Salzwedel, der der Herausforderung mit dem britischen Team freudig entgegenblickt. «Die Latte bei den Ausdauer-Wettbewerben der Männer liegt immer höher. Ich freue mich darauf, die Mannschaft zu künftigen Erfolgen zu führen.»
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