Raubling (rad-net) - Nachdem Bora-hansgrohe-Manager Ralph Denk in den vergangenen Tagen infrage gestellt hat, ob Peter Sagan auch über 2021 hinaus bei dem deutschen WorldTour-Team fahren wird, hat sich der dreifache Weltmeister nun erstmals dazu geäußert.
Während eines Interviews mit dem Kölner Stadt-Anzeiger spekulierte Denk über die Notwendigkeit mit Sagan zu verlängern, oder ob man stattdessen den Fokus auf jüngere Rennfahrer legen sollte. «Wir sind sehr dankbar für das, was Sagan für uns geleistet hat. Die Sponsoren haben durch seine Person viel Aufmerksamkeit erhalten. Aber er geht in den Herbst seiner Karriere. Und er ist einer der am besten bezahlten Profis im Peloton. Da müssen wir einfach abwägen: Wollen wir uns das noch leisten? Oder investiert man das Geld besser in die Jugend?», so Denk.
«Ich weiß nicht, ob Ralph genau das gesagt hat, was in den Medien geschrieben wurde, ich habe es nicht gelesen und manchmal wird ein Satz in einem Interview aus dem Zusammenhang gerissen», sagte Sagan gegenüber «Cyclingnews» und wählte seine Worte vorsichtig: «Ich fühle mich ehrlich gesagt nicht alt. Ich bin 31, ich fühle mich nicht im Herbst meiner Karriere und ich glaube, ich habe gezeigt, dass ich immer noch Rennen gewinnen kann, auch wenn mein Frühling durch Covid-19 gehandicapt war.»
Gemeinsam hingesetzt habe man sich noch nicht, um über die Zukunft zu sprechen, entsprechend sei noch keine Entscheidung getroffen worden. «Ich hatte einige großartige Jahre bei Bora-hansgrohe, aber wenn Ralph denkt, dass ich den Zenit überschritten habe, dann ist das seine Meinung. Wenn er mich nicht braucht, um Rennen für das Team zu gewinnen, werde ich als erster versuchen, ein Team zu finden, das mich wirklich will», so Sagan weiter.
Peter Sagan fährt seit 2017 für Bora-hansgrohe. Mit seinen 114 Profisiegen - darunter drei WM-Titel, sieben Grüne Trikots bei der Tour de France, dreimal Gent-Wevelgem sowie jeweils einmal Paris-Roubaix und die Flandern-Rundfahrt - ist Sagan, der im Januar 31 Jahre alt wurde, seit fast einem Jahrzehnt die größte Persönlichkeit im Peloton. Berichten zufolge verdient der Slowake jährlich fast fünf Millionen Euro.