Kuurne (rad-net) - Peter Sagan hat bei Kuurne-Brüssel-Kuurne für den ersten Saisonsieg seines Teams Bora-hansgrohe gesorgt. Der Weltmeister gewann die 69. Auflage des Klassikers im Sprint einer fünfköpfigen Ausreißergruppe vor Vorjahressieger Jasper Stuyven (Trek-Segafredo) und Luke Rowe (Sky).
Zu Beginn des Rennens gab es immer wieder Angriffe aus dem Feld, aber das Tempo blieb hoch und erst nach 70 Kilometern hatte es eine neun Mann starke Gruppe geschafft, einen etwas größeren Vorsprung herauszuholen. Das Tempo im Feld ging daraufhin etwas zurück. 40 Kilometer lang wurden die Ausreißer an der Spitze fahren gelassen und ihr Vorsprung vergrößerte sich auf bis zu sechs Minuten. Dann organisierten die Teams mit den Favoriten die Nachführarbeit im Peloton, welches daraufhin in mehrere Gruppen zerfiel.
Diese Tempoverschärfung nutzten Tiesj Benoot (Lotto-Soudal), Zdenek Stybar (Quick-Step Floors) und Stefan Küng (BMC), um sich am Oude Kwaremont etwas vom Feld abzusetzen. Kurze Zeit später schlossen rund 20 Fahrer von hinten auf, mit Tony Martin (Katusha-Alpecin), Ian Stannard (Sky), Greg van Avermaet (BMC), Arnaud Demare (FDJ), Jasper Stuyen und auch Peter Sagan.
Martin kam jedoch wenige Kilometer später zu Fall, als er ein Auto touchierte, welches am Rand geparkt war. Sein Teamkollege Baptiste Planckaert und Guillaume Boivin (Israel Cycling Academy) stürzten ebenfalls. Der Zeitfahr-Weltmeister fiel auf sein Gesicht und zog sich dabei eine Schnittwunde über dem Auge zu. Zunächst setzte er das Rennen fort, aber stieg wegen der Verletzung kurze später aus. «Der Schnitt über dem Auge wurde mit acht Stichen im Krankenhaus genäht. Aber keine Gehirnerschütterung und Frakturen», gab Katusha-Alpecin nach dem Rennen per Twitter eine Entwarnung.
30 Kilometer vor dem Ziel konnten die Verfolger um Sagan und Van Avermaet schließlich zu der neun Mann starken Spitzengruppe aufschließen, aber das Peloton hatte mittlerweile auch wieder zusammengefunden und lag nur noch 30 Sekunden zurück. Um nicht eingeholt zu werden, attackierte Jasper Stuyven. Peter Sagan und Matteo Trentin setzten nach, kurze Zeit später schlossen auch noch Tiesj Benoot und Luke Rowe nach vorne auf.
Diese fünf Fahrer sollten schließlich auch den Sieg unter sich ausmachen, das Feld kam nicht mehr an sie heran. Weltmeister Sagan war es auch, der den Sprint eröffnete und sich deutlich vor Stuyen und Rowe durchsetzte.
«Heute habe ich mich gut gefühlt. Danke an das Team, die haben gut am Kwaremont gearbeitet, alle waren da für mich vorne. Ich war nicht sicher ob das Feld nochmal aufschließen kann und wir einen Sprint sehen, aber nach den Attacken auf der Zielrunde war ich vorne in einer Gruppe und alle haben gut gearbeitet. Am Ende sind wir zu fünft gesprintet und es war gut für mich - ich bin happy mit dem Sieg, für mich und das Team», sagte Sagan.