Murg (rad-net) - Das Karriere-Ende in der olympischen Cross-Country-Disziplin wird noch mal verschoben. Die Deutsche Meisterin Sabine Spitz hat in einem Interview mit dem «Mountainbike»-Magazin bestätigt, dass sie auch 2017 noch Cross-Country Weltcup-Rennen bestreiten wird und die Weltmeisterschaft in Australien als Saisonhöhepunkt anstrebt. Ein Highlight soll aber auch die Marathon-WM in Singen sein.
«Definitiv» sei 2016 ihre letzte Saison in der Cross-Country-Disziplin hatte Sabine Spitz Anfang März kundgetan. «Irgendwann muss Schluss sein.»
Doch im August setzte die Verletzungs-Geschichte vor und während der Olympischen Spiele in Rio wohl einen Denkprozess in Gang. «Für mich war es (...) kein Abschluss, wie ich ihn mir vorgestellt habe», sagt Spitz im Interview mit dem Magazin, das sie zur Bikerin des Jahres 2016 gekürt hat. Das habe nichts mit ihrem Ego zu tun, oder dass sie sich noch was beweisen müsse. Es sei «eher ein Gefühl, dass ich so nicht abtreten will und noch fahren kann.»
Der Sinneswandel hat sich schon in Interviews nach dem Olympischen Spielen angedeutet. Nach dem Wettkampf in Rio hatte sie schon davon gesprochen, «vielleicht noch mal aus Spaß ein paar kleinere Cross-Country-Rennen», zu bestreiten, an anderer Stelle sprach sie im September dann davon, «sicher keine komplette Weltcup-Saison mehr zu bestreiten.» Was den Schluss zulässt, dass es doch noch Weltcup-Rennen sein könnten.
Jetzt kündigt Sabine Spitz also an, dass sie den europäischen Weltcup-Kalender wohl mitmachen wird. Und die WM in Cairns, Australien. Sofern sie nach ihren Knie-Operationen wieder an die Leistungsfähigkeit von der abgelaufenen Saison herankommt, wird man die dann 45-Jährige vermutlich auch 2017 in den vorderen Regionen antreffen. Dass sie noch immer in Medaillenregionen fahren kann, hat Spitz nicht nur bei der WM in Nove Mesto bewiesen, als ihr erst ein Defekt in der Schlussrunde die greifbare Medaille entriss.
Im Fokus stehen auch die Marathon-Weltmeisterschaften beim Hegau Bike-Marathon in Singen/H., mit einem Kurs, auf dem die dreifache Olympia-Medaillengewinnerin 2015 schon Europameisterin geworden ist. Die Marathon-WM hatte sie allerdings wohl so oder so auf dem Schirm gehabt. Rücktritt vom Rücktritt hin oder her.