Mannheim (rad-net) - Der kleine große Mann des Mannheimer Radsports feiert rund: Karl Ziegler wird am heutigen Dienstag 90. Das Kurpfälzer Original hat über mehr als 30 Jahre den Radsport in Deutschland mit geprägt, von 1969 bis 1971 und von 1975 bis 1983 war er Bundestrainer. Unter anderem betreute Ziegler im Anschluss an seine eigene aktive Zeit Rudi und Willi Altig und war beteilgt an vier Weltmeistertiteln und 35 nationalen Meisterschaften seiner Schützlinge. Seinen ersten Weltmeister-Titel feierte er in Leipzig mit Altig bereits vor fast 50 Jahren.
Ausgerechnet sein Musterschüler war es jedoch auch, der auf Betreiben von Sportfunktionär Josef Neckermann, Ziegler zwischenzeitlich im Amt des Bundestrainer abgelöst hatte. Als Altig zurücktrat, war der Routinier aus Mannheim jedoch bereit, das Amt erneut zu übernehmen. Seine einzige Sorge damals: «Hoffentlich meint der Rudi nicht, ich hätte jemals an seinem Stuhl gesägt.» In den ersten zwei Jahren seiner Karriere als Bundestrainer ohne die ganz großen Erfolge unterwegs feierte er anschließend unter anderem mit Klaus-Peter Thaler zwei Weltmeisterschaften im Cross. Sein Rezept, den Geländesport als Vorbereitung für die Straßen-Saison zu nutzen, zahlte sich noch im Winter aus.
Im Mittelpunkt stand für Ziegler Teamwork. Ziegler galt in seiner Zeit als Trainer als stiller und vielseitig interessierter Experte, der seine Kraft aus positivem Denken und innerer Ruhe schöpft. «Man muss was tun, um nicht einzurosten», so Ziegler.
Unter anderem ist der Sportler und Trainer für seine Verdienste von der Deutschen Olympischen Gesellschaft ausgezeichnet worden. Beim Bund Deutscher Radfahrer war er von 1969 bis 1983 Bundestrainer.
Im Rahmen des offiziellen Empfanges gratulierten zahlreiche hohe Gäste im Vereinsheim des RRC Endspurt Mannheim, die Glückwünsche des Bund Deutscher Radfahrer (BDR) überbrachte der Vizepräsident Vertragssport, Udo Sprenger.