Amsterdam (rad-net) - Der slowenische Fahrer Primož Roglič will im Vorlauf zur diesjährigen Tour de France besonders seine Zeitfahr-Fähigkeiten trainieren. Damit wolle er einen erneuten Rückschlag, wie im letzten Zeitfahren in der vergangenen Ausgabe der Frankreich-Rundfahrt, vermeiden – zumal mit insgesamt 58 Kilometern mehr Einzelzeitfahr-Kilometer als in den vergangenen Jahren zurückgelegt werden müssen.
Roglič war bei der Tour de France 2020 im Gelben Trikot zum Zeitfahren auf der vorletzten Etappe angetreten und schien guter Dinge, seine Führung gegen die Konkurrenz zu verteidigen. Nach einem spannenden Rennen verlor der 31-Jährige bis ins Ziel des 36 Kilometer langen Abschnitts jedoch 1:56 Minuten auf seinen Landsmann Tadej Pogačar, der daraufhin das Führungstrikot übernahm und einen Tag später in Paris zum Sieger der Grand Tour gekürt wurde.
«Damals wurde kein fundamentaler Fehler begangen», erklärte Jumbo-Visma-Coach Mathieu Heijbor rückblickend zur Tour 2020 gegenüber «L'Equipe». Roglič sei nach seinem Sturz beim Critérium du Dauphiné gut zwei Wochen vor dem Start der großen Landesrundfahrt nicht in der Lage gewesen, noch einmal den Kampf gegen die Uhr zu trainieren. «Am Morgen von La Planche war es sechs Wochen her, dass er auf seiner Zeitfahr-Maschine gesessen hat, das ist ein enormer Rückstand.»
Trotz allen Gegebenheiten im vergangenen Jahr, wolle man bei der diesjährigen Tour de France einen derart kostspieligen Vorfall vermeiden. Die Frankreich-Rundfahrt bietet in ihrer aktuellen Auflage insgesamt 58 Zeitfahr-Kilometer – dazu hat Roglič auch eine olympische Medaille in Tokio ins Visier genommen –, sodass der Slowene das Training in dieser Disziplin in den kommenden Wochen verstärken wird.
«Er wird viele Trainingsfahrten auf seinem Zeitfahrrad machen, mindestens zwei oder drei pro Woche, mit jemandem, der immer dabei ist, um seine Position zu korrigieren», berichtete Heijboer vom Trainingsplan seines Fahrers. Bislang hat Roglič bereits die Zeitfahr-Strecken von Laval und Saint-Émilion befahren, die ihn auf Etappe fünf und Etappe 20 bei der diesjährigen Tour erwarten.
Bis zum Start der Frankreich-Rundfahrt am 26. Juni, wird Roglič an keinem weiteren Rennen teilnehmen und stattdessen in der Sierra Nevada und in Tignes seine Vorbereitung auf die dreiwöchige Landesrundfahrt durchführen. Dies sei erfahrungsgemäß die beste Herangehensweise für den Slowenen, so Heijboer.
Roglič erkundet Tour-Zeitfahrstrecken