Izu (rad-net) - Primoz Roglic hat das Zeitfahren der Olympischen Spiele in Tokio gewonnen. Der Slowene siegte deutlich vor Tom Dumounlin (Niederlande) und Rohan Dennis (Australien). Die beiden deutschen Teilnehmer Maximilian Schachmann und Nikias Arndt belegten die Plätze 15 und 19.
Roglic lag von Beginn des Rennens an ganz vorne - lediglich Weltmeister Filippo Ganna (Italien) war an der ersten Zwischenzeit nach neun Kilometern eine halbe Sekunde schneller. Aber an den weiteren Zeitnahmen legte der spätere Sieger stets die Bestzeit hin. Allerdings ging es zunächst sehr eng zu und an der ersten Zwischenzeit lagen sieben Fahrer noch innerhalb von zehn Sekunden. Auch nach der ersten Runde auf dem Fuji International Speedway hatte Roglic nur acht Sekunden Vorsprung auf seine nächsten Verfolger. Nachdem er in der zweiten Rennhälfte noch einmal kräftig zulegen konnte, stoppte für Primoz Roglic schließlich die Uhr nach 44,2 Kilometern im Ziel bei 55:04 Minuten.
Der Kampf um die restlichen Medaillen verlief äußerst spannend. Während Roglic sich auf der zweiten Runde immer weiter absetzen konnte und am Ende mit 1:01 Minuten Vorsprung gewann, blieb die Konkurrenz eng beieinander. Am Ende schnappte sich Tom Dumoulin die Goldmedaille mit nur zwei Sekunden Vorsprung auf Rohan Dennis. Weniger als eine Sekunde hinter dem Australier wurde Europameister Stefan Küng (Schweiz) Vierter, Filippo Ganna wies als Fünfter nur zwei Sekunden Rückstand zur Bronzemedaille auf.
Da war der Rückstand von Maximilian Schachmann, der nach dem kräftezehrenden Straßenrennen im Kampf gegen die Uhr nicht seine erwünschte Leistung abrufen konnte, schon größer. Als 15. wies der 27-Jährige 3:30 Minuten Rückstand auf. «Ich dachte, ich hätte mich nach dem Straßenrennen ein wenig erholen können und könnte heute auf den Reset-Knopf drücken. Aber ich war vollkommen erschöpft. Ich habe alles gegeben, mich voll gequält, mehr kam leider nicht raus», bilanzierte er.
Arndt hatte als 19. 3:45 Minuten Rückstand und war mit seiner Leistung zufrieden. «Ich bin ein gutes Rennen gefahren, habe keine großen Fehler gemacht und bin ganz zufrieden. In der zweiten Runde ist die Körpertemperatur sehr angestiegen. Man hat die Hitze extrem gemerkt, die Schmerzen wurden stärker. Aber ich habe mich ganz gut durchgekämpft, sogar zwischenzeitlich auf dem Hot Seat gesessen.» Der Buchholzer war in der ersten von drei Startgruppen gestartet und war lange Zeit Dritter, ehe die Favoriten das Ziel erreichten und die ersten Starter von den Medaillenrängen verdrängten.