Cortina d'Ampezzo (dpa) - Joaquim Rodriguez aus Spanien hat seine Gesamtführung beim Giro d'Italia auch auf der ersten schwierigen Dolomiten-Etappe eindrucksvoll verteidigt.
Der Radprofi vom Team Katusha setzte sich nach 187 Kilometern von Pfalzen in Südtirol nach Cortina d'Ampezzo im Zielsprint einer hochkarätigen Spitzengruppe vor dem zweimaligen Giro-Sieger Ivan Basso und Ryder Hesjedal durch. Im Gesamtklassement rangiert Rodriguez, der seinen zweiten Tageserfolg 2012 feierte, nach der 17. Etappe weiter 30 Sekunden vor dem Kanadier Hesjedal und 1:22 Minuten vor Basso.
Rodriguez' Katusha-Teamchef Hans-Michael Holczer sagte: «Das war heute wieder extrem spannend. Der Topfavorit auf den Gesamtsieg bleibt für mich Hesjedal, denn er ist in den Bergen nicht abzuschütteln und hat im Zeitfahren am letzten Giro-Tag Vorteile.»
Gut 25 Kilometer vor dem Ziel waren die Top-Fahrer beim diesjährigen Giro unter sich, an der letzten Steigung hinauf zum Passo Giau hatte ein Sextett um Basso, Rodriguez und Hesjedal die verschiedenen Teamhelfer hinter sich gelassen. Paolo Tiralongo und Roman Kreuziger aus der Astana-Mannschaft, die als Gesamtvierter und -fünfter am Mittag in Pfalzen gestartet waren, lagen zu dem Zeitpunkt schon zurück und büßten viel Zeit im Kampf um das Rosa Trikot ein.
Kurz vor dem Gipfel auf 2236 Metern schwächelte Michele Scarponi, dem nach der Disqualifikation von Alberto Contador der Vorjahressieg zugesprochen worden war. Auf der Abfahrt in den Wintersportort wurde der Italiener dann zudem von Krämpfen geplagt und bei der Aufholjagd gebremst. Dennoch kämpfte sich der Lampre-Kapitän mit einem starken Finish noch einmal an die Führenden heran und landete auf Rang fünf.
In der Gesamtwertung zog Scarponi an Tiralongo und Kreuziger vorbei und ist mit 1:36 Minuten Rückstand auf Rodriguez nun Vierter. Dahinter folgt auf Rang fünf Rigoberto Uran, der neben Domenico Pozzovivo die erfolgreiche Sechsergruppe komplettierte.
Vor Etappenstart hatten die Fahrer in einer Schweigeminute des vor genau einem Jahr verunglückten Xavier Tondo gedacht. Der Spanier war zwischen seinem Auto und einen Garagentor tödlich eingeklemmt worden.