Berlin (dpa) - Teamchef Bjarne Riis hat sich für den Rauswurf seiner Fahrer Andy Schleck und Stuart O'Grady bei der Vuelta gerechtfertigt. Die beiden Saxo-Bank-Radprofis hatten die Rundfahrt verlassen müssen, weil sie an einem Abend Alkohol getrunken hatten.
Zur Behauptung O'Gradys, es ginge nur um «ein, zwei Biere», meinte Riis: «Wenn er die Leute anlügen will, kann er das tun. Aber er sollte es nicht mit mir tun.» Dem dänischen Sender TV 2 sagte der Tour-de-France-Sieger von 1996: «Wenn sie nur ein Bier getrunken hätten, wären sie nicht rausgeflogen. Aber wir haben Regeln, die zu respektieren sind, und sie haben sie nicht respektiert.»
Während O'Grady von ein, zwei Bieren am Ruhetag in Tarragona spricht, berichten andere Quellen von einer ausufernden Feier bis fünf Uhr morgens. Wie die «L'Equipe» schreibt, soll sich Schleck, der nach der Saison ebenso wie O'Grady das Team verlassen wird, bereits per SMS bei Riis entschuldigt haben.
Aus Frust über den Rauswurf kündigte O'Grady dagegen an, in dieser Saison keine Rennen mehr für das Team Saxo-Bank zu fahren. Besonders kreidete der Australier dem Teamchef an, dass ihm jetzt wichtige Kilometer in der WM-Vorbereitung für die Titelkämpfe im eigenen Land fehlen. Auch Schleck empfand die Bestrafung als «zu hart», wird aber für das Riis-Team 2010 weiter im Einsatz sein, zum Beispiel bei der schweren Lombardei-Rundfahrt im Oktober.