Willingen (rad-net) - Raphaela Richter und Leonhard Putzenlechner haben sich im Rahmen des 20. Ziener Bike Festival in Willingen zu den neuen Deutschen MTB Enduro- Meistern gekrönt.
Richter konnte damit auf den sechs Wertungs-Abschnitten im waldeckischen Umland ihren Titel erfolgreich verteidigen, den die 19-jährige Radon Factory DH Racing-Athletin sich in Schöneck gesichert hatte. Richter, die in allen Stages die Bestzeit hielt, kam auf eine Gesamtzeit von 12:26,64 Minuten und war damit mehr als 40 Sekunden schneller als Ines Thomas (13:07,33/Canyon Factory Enduro Team), die 2014 die erste Deutsche Meisterschaft für sich entschieden hatte. Rang drei ging an Veronika Brüchle vom Stevens MTB Racing Team (13:16,46).
«Der große Vorsprung hat mich schon überrascht. Ich kann mir eigentlich nicht erklären, wo ich so viel Zeit gut gemacht habe. Aber es gibt schlimmeres», erklärte Richter mit einem Grinsen. «Ich denke, dass es ein Vorteil für mich war, dass die Stages recht kurz waren, sonst hätte es bestimmt noch einmal anders ausgesehen», ordnete die dominierende Fahrerin des Tages das Ergebnis dann noch ein.
Bei den Herren ging es im Kampf um den Titel ungleich spannender zu. Während in der Eliteklasse der Neuseeländer Joseph Nation vom Bergamont Factory Enduro Team die Bestzeit hinlegte (10:46,27), überraschte Leonhard Putzenlechner die Top-Favoriten als Zweiter des Klassements (10:53,61), dem damit als bestplatzierten Deutschen der Titel zugesprochen wurde.
Weniger als eine Sekunde trennte den 24-Jährigen vom entthronten Titelverteidiger Christian Textor (10:54.68). Rang drei der Deutschen Meisterschaften ging an Andre Kleindienst vom Bergamont Leatt Powerd by Hayes Factory Team (11:11,55), der hinter dem tschechischen Top-Fahrer Michal Prokop von Ghost Factory Racing RIOT (11:03,83) Gesamtfünfter wurde.
Allerdings profitierte Leonhard Putzenlechner auch von einem Fahrfehler des Team Bulls-Athleten, der auf der fünften Stage gegen einen Baum fuhr. «Da habe ich dann kurzzeitig Sternchen gesehen. Es ist natürlich ärgerlich, dass so ein Fehler am Ende den Sieg kostet. Aber ich bin nicht enttäuscht, ich habe schon damit gerechnet, dass wieder schnelle Jungs mit am Start sind und ich an mein Limit gehen muss. Wenn man das macht, passieren eben auch Fehler. Aber es sei Leo absolut gegönnt, er hat heute das bessere Rennen gefahren», analysierte Textor nach der Zielankunft.
Dementsprechend glücklich präsentierte sich Putzenlechner: «Ich bin echt überrascht, weil ein paar wirklich gute Namen am Start waren. Ich habe mich aber gut gefühlt. Vielleicht war es ein Vorteil, dass ich als Außenseiter mit einem freieren Kopf entspannt starten konnte.»