Weinfelden (rad-net) – Die Radmarathon-Szene in der Schweiz nimmt weiter Fahrt auf. Nach dem Klassiker Alpen Challenge Lenzerheide, der im Juni noch als Pilotveranstaltung und nur mit Ausnahmenehmigung von Bund und Kanton stattfinden konnte, sind jetzt auch weitere Großveranstaltungen durchgeführt worden. Der Engadin Radmarathon Anfang Juli verzichtete zwar auf einen Ausflug nach Italien und wurde nur in einer verkürzten Version gefahren und insgesamt liegt die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei den bisher durchgeführten Veranstaltungen bis zu 50 Prozent unter dem Normal-Niveau, vor Ort ist das Programm der Radmarathons aber schon fast wieder normal.
Auch die Säntis Classic mit Start und Ziel in Weinfelden litt vor Ort kaum unter spürbaren Einschränkungen. Die Teilnahme war allerdings an ein aktuelles «Covid-Zertifikat» geknüpft. Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem Ausland mussten ihren Gesundheitsstatus durch ein aktuelles Testergebnis oder Impfausweis oder ein Dokument zur Genesung dokumentieren. Im Umkehrschluss gab es auf dem Eventgelände und auf der Strecke nahezu keine Einschränkungen mehr. Der Radmarathon führt aus «Mostindien», dem Apfelanbaugebieten der Schweiz, bis zum Alpstein und Säntis-Massiv.
Insgesamt waren fast 1000 Radsportlerinnen und Radsportler am Start. Die Organisatoren hatten im Vorfeld der 21. Austragung der Veranstaltung die Anmeldung allerdings zwischenzeitlich gestoppt, um alle potentielle Auflagen der Behörden erfüllen.
Dafür waren die Bedingungen beim Comeback der Säntis Classic perfekt. «Entspannte Teilnehmerinnen und Teilnehmer und endlich wieder volle Konzentration auf Radsport. Viel schöner kann eine Säntis Classic nicht sein», sagt Daniel Markwalder, OK-Chef in Weinfelden. «Es tat wahnsinnig gut, wieder an der Startlinie zu stehen, und das Feedback, das wir schon vor Ort und an der Strecke bekommen haben, war unglaublich. Alles richtig gemacht. Wir sind glücklich, dass wir die Säntis Classic durchführen durften. Geduld und Ausdauer haben sich ausgezahlt.» Fast 200 Helferinnen und Helfer waren auf und am Rand der Strecke dabei, um die Veranstaltung möglich zu machen. Angemeldet waren Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus zwölf Nationen.
Die Säntis Classic findet ohne Zeitmessung statt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer starten in kleinen Gruppen und absolvieren die 200 oder 130 Kilometer zum Teil in geführten Gruppen. Organisator Markwalder ist bekannt als Wettkönig aus der ZDF-Show «Wetten, dass...», in der er mit seinem Militärrad Jens Voigt im direkten Duell schlagen konnte. Die nächste Austragung der Säntis Classic ist für Sonntag, 5. Juni 2022 geplant.