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Damiano Cunego findet sich trotz bester Form damit ab, nicht mit der Spitze mithalten zu können. Foto: dpa
21.05.2009 12:20
Radprofi Cunego staunt: «110 Prozent» nicht genug

Riomaggiore (dpa) - Damiano Cunego, Giro-Gewinner von 2004, wundert sich über die aktuelle Kräfte-Verteilung bei der diesjährigen Italien-Rundfahrt. «Ich gebe 110 Prozent und das ist offensichtlich nicht genug. Ich hatte die beste Vorbereitung aller Zeiten, bin auf den Punkt topfit und gebe alles, aber der Radsport ist wirklich schnell geworden», sagte der 27-jährige italienische Radprofi dem Internetanbieter «cyclingnews».

Aber er werde sich darüber nicht unnötige Gedanken machen, «es gibt wichtigere Dinge im Leben». Der vor dem Giro-Start als Mitfavorit gehandelte Cunego belegte vor dem Zeitfahren den 17. Rang, 5:31 Minuten hinter dem Spitzenreiter Danilo di Luca. Auf dem Pinerolo hatte der geübte Bergfahrer Cunego 1:34 Minuten auf die Schnellsten verloren.

Cunego, der mit der Kampagne «Ich bin dopingfrei» sein Image vom sauberen Radsportler fördert, hat bei diesem Giro seine Zweifel auch in Anspielung auf die jüngsten Dopingfälle seiner Landsleute Davide Rebellin und Riccardo Ricco geäußert: «Manchmal müssen die Klassements neu geschrieben werden.»

Ähnlich illusionslos wie Cunego hatte sich vor dem Giro-Start Milram-Profi Markus Fothen geäußert - allen strengen Doping-Kontrollen zum Trotz. Der gelernte Landwirt, bei seinem Giro-Debüt vor vier Jahren auf Anhieb Zwölfter., hat sich längst abgewöhnt, über die wirklichen Gründe noch so erstaunlicher Leistungs-Unterschiede nachzudenken: «Sonst wirst du bekloppt».

Die Giro-Verantwortlichen sind in Doping-Fragen offensichtlich nicht so sensibel. Der überführte und seit längerem gesperrte Riccardo Ricco wird immer noch als Giro-Zweiter von 2008 geführt und Rundfahrt-Boss Angelo Zomegnan versuchte alles, um eine Nachkontrolle einiger Proben des letztjährigen Giro zu verhindern. Die Staatsanwaltschaft Padua war aber unnachgiebig und ordnete die Untersuchung von 82 Doping-Tests von 2008 an. Das angesehene Institut in Chatenay-Malabry bei Paris ist noch damit beschäftigt - spätestens zum Start der Tour de France werden die Ergebnisse auf dem Tisch liegen und womöglich neue Dopingfälle offenlegen.

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