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Mark Cavendish jubelt über den Sieg beim Mannschaftszeitfahren.
09.05.2009 19:41
Radprofi Cavendish erster Engländer im Rosa Trikot

Venedig (dpa) - Top-Sprinter Mark Cavendish vom US-Team Columbia ist beim 92. Giro d'Italia der erste Träger des Rosa Trikots. Diese Ehre war vor ihm in 100 Giro-Jahren noch nie einem englischen Profi zuteilgeworden.

Die Mannschaft des 22-jährigen Briten, der im Vorjahr zwei Giro-Etappen gewonnen hatte, holte sich zum Auftakt des Jubiläums-Giro den Sieg auf der 1. Etappe. Beim Teamzeitfahren über 20,5 Kilometer war die von Rolf Aldag dirigierte Columbia-Équipe in 21:50 Minuten nicht zu schlagen. Der Mailand-San Remo-Sieger Cavendish fuhr mit seinem Team auf dem flachen Kurs am Lido von Venedig ein Stundenmittel von 56,335 Kilometern.

Mitfavorit Astana mit dem prominenten Rückkehrer und in Italien fast wie ein Heilsbringer verehrten Lance Armstrong musste mit Rang drei zufrieden sein. Astana verlor 13 Sekunden auf Columbia. Der siebenfache Gewinner der Tour de France, der sich vor sechseinhalb Wochen das rechte Schlüsselbein brach, ist zum ersten Mal in seiner Karriere am Start der Italien-Rundfahrt. Das einzige deutsche Team Milram mit Markus Fothen und Robert Förster verlor 49 Sekunden.

Das Rosa Trikot gleich zum Auftakt blieb dem 37-jährigen Armstrong verwehrt. Es schien in greifbarer Nähe, in den folgenden drei Wochen dürfte es für den Texaner ungleich schwerer werden, die Führung im Gesamtklassement zu erobern. Seine knapp verheilte Verletzung wiegt schwer, und die dreieinhalb Jahre Pause nach seinem Rücktritt 2005 hat er noch längst nicht aufgeholt.

Armstrong, der seine Form auf den Saison-Höhepunkt Tour de France im Juli hin aufbaut, hatte vor dem Giro-Start erklärt, ein Etappensieg sei sein erklärtes Ziel in den kommenden Wochen. «Für den Gesamtsieg habe ich noch nicht die Kondition», sagte Armstrong, der sich beim Kampf gegen die Uhr «gut» fühlte: «Von meiner Verletzung habe ich nichts mehr gespürt.»

Das italienische Liquigas-Team mit dem Topfavoriten Ivan Basso, dessen Doping-Sperre im Oktober des Vorjahres abgelaufen war, lag am Ende 40 Sekunden hinter dem Siegerteam zurück. «Wichtig ist, dass ich auf die direkten Konkurrenten im Kampf um das Rosa Trikot nichts Entscheidendes verloren habe», sagte Basso. Das Team Garmin-Slipstream (USA) belegte Platz zwei, sechs Sekunden hinter Columbia.

«Wir hatten uns für Cavendish als Schlussfahrer an der Spitze entschieden, weil er in den nächsten Tagen von uns im Team die größten Chancen hat, das Trikot zu verteidigen», erklärte Columbia-Manager Bob Stapleton die Taktik seiner Mannschaft. Die beiden folgenden Etappen weisen ein flaches Profil auf und sprechen damit für den Sprinter Cavendish.


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