St. Gallen (rad-net) - Am Samstag, den 11. Oktober, ist das Athletik-Zentrum St. Gallen die siebte Station des Radball-Weltcups 2014. Beim ältesten Radballturnier der Welt stehen den deutschen Teilnehmern schwere Aufgaben bevor.
Seit 1943 gibt es in St. Gallen die OLMA, die Schweizer Messe für Landwirtschaft und Ernährung, parallel dazu läuft seit 1945 das Radballturnier um den OLMA-Preis. In diesem Jahr bereits die 68. Auflage, zum zehnten Mal als Teil des UCI-Weltcups. Die zehn Mannschaften aus fünf Nationen, die ab 12:30 Uhr in das Turnier gehen, sind sich dieser Tradition bewusst.
In den Spielen zählt für sie jedoch nur das Hier und Jetzt. Der Technische Delegierte der UCI für den Radball-Weltcup, Hanspeter Flachsmann aus Winterthur, hat für die beiden Vorrundengruppen interessante Paarungen zusammengestellt. In Gruppe 1 sind der RC Winterthur mit Rekordspieler Peter Jiricek und Marcel Waldispühl und die Vize-Weltmeister des SV Eberstadt die Favoriten.
Eine «Bank» fürs Halbfinale sollten die Vorjahreszweiten vom RC Winterthur sein, aber der letzte Platz beim 2. Final-Five-Turnier für den SV Eberstadt macht deutlich, dass der Deutsche Meister darunter leidet, daß sich Jens Krichbaum ständig auf andere Partner einstellen muss (beim Training oder bei Pflichtspielen mit Thomas Abel, Christian Heß oder mit Stammpartner Marco Rossmann). Von daher muss das deutsche Duo in den Spielen gegen den RV Dornbirn (Jürgen Türtscher/Martin Lingg), Sieger des WC-Turniers in Oita/Japan, und dem SC Svitavka (Jiri Hrdlicka bei seinem 50. WC-Einsatz mit Pavel Loskot) aufpassen. Vervollständigt wird die Gruppe durch den belgischen Meister HZG Beringen (Nils Dirikx/Brecht Damen).
In der Gruppe 2 geht kein Weg am RC Höchst II (Simon König/Florian Fischer), dem OLMA-Sieger von 2011, vorbei. König als österreichischer Rekordspieler (53 Turniere, 14 Siege) ist gegenüber den Deutschlandpokal-Siegern Bernd und Gerhard Mlady vom RMC Stein mit ihrem erst fünften Turnier schon ein «Methusalem». Mehr als der bislang dritte Rang als Top-Platzierung ist für die Franken durchaus machbar.
Mit dem RMV Pfungen (Gebrüder Waibel) haben sie einen Kontrahenten, gegen den sie aufgrund ihres Alters in Zukunft noch oft treffen werden. In der Endphase ihrer Laufbahn sind dagegen die ehemaligen Weltmeister und OLMA-Sieger von 1999 Pavel Smid und Petr Skotak (Favorit Brünn), die sich auf ihre Heim-WM in Brünn vorbereiten. Klarer Außenseiter ist das Team des Ausrichters RC St. Gallen (Matias Klarer/Martin Kümin), das per Wildcard startet. In ihren bisherigen sechs Teilnahmen war jeweils bei Platz acht Endstation.
Der spielfreie Weltcup-Leader, der Weltmeister RC Höchst I (Patrick Schnetzer/Markus Bröll) wird das weiße Leader-Trikot an diesem Wochenende verlieren. Das Finale in ST. Gallen beginnt um 19:30 Uhr. Die besten Chancen, das Jersey zu übernehmen, hat der RC Winterthur mit 130 Rankingpunkten.
Für die Eidgenossen wäre es nach einer gefühlten Ewigkeit - seit dem 4. Juli 2009 in Magdeburg - wieder eine große Chance. Verfolger RMC Stein mit 115 Rankingpunkten müsste um drei Plätze besser abschneiden, um die Führung zu übernehmen. Der RV Dornbirn kann unterdessen den wichtigen achten Rankingplatz für das Weltcup-Finale am 6. Dezember in Großkoschen gegenüber Verfolger Favorit Brünn absichern.
Mehr Nachrichten aus dem Hallenradsport ...
Zurück