Ludwigslust (rad-net) - Am kommenden Wochenende richtet der SV Wanderlust Lüblow erstmals im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern ein Radball-Weltcupturnier aus. Der 110 Jahre alte Verein aus dem 585 Einwohnerort Lüblow um den Cheforganisator Burkhard Protz trug 2008 schon das Europacup-Finale und 2010 die Junioren-EM 2010 in der Sporthalle Ludwigslust mit einem Fassungsvermögen von 600 Plätzen aus.
Vom Technischen Delegierten der UCI für den Radballweltcup Hanspeter Flachsmann aus Winterthur (Schweiz) sind für den zweiten Wettbewerb des Jahres zehn Mannschaften aus sechs Nationen eingeteilt. Binnen einer Woche sind drei Teams (RVS Obernfeld, RV Dornbirn und VC Dorlisheim I) bereits zum zweiten Male beim Weltcup im Einsatz, nachdem man vergangenes Wochenende schon in Großkoschen spielte. Speziell die Obernfelder André und Manuel Kopp (45 Punkte) und die Überraschungsmannschaft vom ersten Turnier, RV Dornbirn (Martin Lingg/Daniel König, 40 Punkte), haben die Chancen, das Leadertrikot des Weltcup-Führenden zu übernehmen.
Favoriten für den Turniersieg sind Gesamtweltcup-Rekordsieger RS Altdorf (Dominik Planzer/Roman Schneider) und den beiden deutschen Bundesligisten Obernfeld und Vizemeister RMC Stein (Gerhard und Bernd Mlady). Aber speziell RV Dornbirn hat in der Vorwoche mit Platz drei aufhorchen lassen und bisher war Ludwigslust immer ein gutes Pflaster für Teams aus Österreich, denn 2008 sicherten sie sich einen Doppelerfolg mit Höchst und Dornbirn und bei der EM waren Patrick Schnetzer/Johannes Bauer erfolgreich.
In der Vorrundengruppe 1 sollten nach der Papierform die beiden Halbfinalisten mit RS Altdorf und RVS Obernfeld sicher sein. Nicht unterschätzen darf man TJ Start Pilsen, sofern das Team wieder in Stammbesetzung Ondrej Kydlicek/Josef Reindl antreten kann. Krasse Außenseiter sind Ungarns Meister KSE Baj (Vilmis Toma/Tamas Averdas) und der Weltcup-Neuling VD Dorlisheim II (Mathias Seyfried/Thomas Leclerc) aus Frankreich, das als jüngstes Weltcup-Team überhaupt im Rennen ist.
In Gruppe 2 heißt der alleinige Favorit RMC Stein. Platz eins wäre wichtig, denn sonst droht bereits im Halbfinale das Hammerspiel gegen den Schweizer Vizeweltmeister RS Altdorf. Sofern RV Dornbirn die Leistung der Vorwoche bringt, muss man die Vorarlberger auf dem Zettel haben. Spannender wird ohnehin die Gruppe 2 sein, denn hier spielt auch VC Dorlisheim I, der WM-Dritte, womöglich wieder in Stammbesetzung Benjamin Meyer/Quentin Seyfried sowie Tschechiens Team der Superliga TJ Sokol Zlin (Martin Struhar/Jan Krejci) als routinierte Truppe. Der Ausrichter Lüblow erhofft sich von seinem Oberligateam Danny Bennühr/Andre Cranz, das mit der Wildcard antritt, die eine oder andere positive Überraschung.