Dorlisheim (rad-net) - Beim morgigen Europacup-Finale der Radballer in Dorlisheim hoffen der RMC Stein und RV Gärtringen auf «Bonuspunkte» für die WM-Qualifikation. Zehn Mannschaften aus sechs Ländern kämpfen in Frankreich um den Sieg.
Nach der Europacup-Premiere der Elite 1967 in Prag war die Veranstaltung früher der wichtigste internationale Wettbewerb im Radball nach der Weltmeisterschaft. Durch den UCI World Cup, der 2002 eingeführt wurde, gibt es inzwischen wesentlich mehr Events auf Spitzenniveau.
Der Titel des Europacup-Siegers steht aber auch bei seiner 48. Austragung bei den Athleten immer noch hoch im Kurs. Zum dritten Male nach 1981 in Cronenburg und 1988 in Schiltigheim ist der Raum um Straßburg Finalspielort.
Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) nominierte seinen Deutschlandpokalsieger RMC Stein (Gerhard und Bernd Mlady) und den Pokalvize RV Gärtringen (Uwe Berner/Matthias König) für dieses Finale. Gleichzeitig haben die Teams die Möglichkeit, weitere Punkte für die Teilnahme an der Radball-WM in Brünn zu sammeln. Für den Europacup-Sieg gibt es drei, für den zweiten Platz zwei und für den dritten Platz noch einen Quali-Punkt.
Für den RV Gärtringen ist es die vierte Teilnahme. Bei den bisherigen Auftritten mit Platz zwei im Jahr 2009 sowie dem Europacup-Sieg 2010 und 2012 waren die Gärtringer stets ein Erfolgsgarant. In ihrer jetzigen Vorrundengruppe zählen König/Berner neben dem Weltmeister RC Höchst I (Patrick Schnetzer/Markus Bröll) zu den Mitfavoriten. Der WM-Vierte 2013 Brünn (Pavel Smid/Petr Skotak), das neu formierte Schweizer Team VC Oftringen (Rafael Stadelmann/Sämi Niklaus) und Frankreichs WM-Fünfter VC Dorlisheim (Benjamin Meyer/Quentin Seyfried) sollten bei Normalform in Schach gehalten werden können.
Schwerer wird es wohl Deutschlandpokalsieger RMC Stein in seiner Vorrundengruppe haben. Der österreichische Europacup-Titelverteidiger RC Höchst II (Simon König/Florian Fischer) spielt auf dem gleichen Niveau wie die amtierenden Weltmeister aus der 1. Mannschaft. Dazu kommt der Weltmeister 2012 und UCI-Weltcup-Gesamtsieger RS Altdorf (Dominik Planzer/Roman Schneider).
Belgiens Meister SNA Gent (Peter Martens/Christoph Baudu) bringen jede Menge WM-Erfahrung mit und auch das zweite Heimteam des VC Dorlisheim (Francois Rieb/Lionel Schmitt) will sich beweisen. Angesichts dieser Konkurrenz wird es für die Mlady-Cousins ein schwieriges Unterfangen, den vierten Platz vom Vorjahr, also das Erreichen der Endrunde, zu wiederholen.
In der Europacup-Historie hat Deutschland bisher 20 Mal gewonnen, gefolgt von Tschechien mit 17 Titeln (zwölf davon für die Brüder Jan und Jindrich Pospisil), Österreich (7) und der Schweiz (3).