Ehrenberg (rad-net) - Der Radball in Ostdeutschland verliert eines seiner, wenn nicht das Aushängeschild. Wie der Vorstand des SV Blau-Gelb Ehrenberg nun mit Bedauern bekannt gab, zieht er seine Mannschaft mit Rico Rademann und Mike Schroeter aus der 1. Bundesliga zurück. Das Duo begründet diesen Schritt mit familiären und beruflichen Gründen.
Damit geht eine Ära in Thüringens Hochburg Ehrenberg zu Ende, die vom Alter der Spieler - beide sind 30 Jahre - sicherlich noch nicht zwingend erforderlich war. Doch wegen Familie und Beruf mussten Rademann/Schroeter schon in den vergangenen Jahren im Training häufig kürzertreten und bei den weiten Reisen improvisieren.
Angefangen hatte alles 2002 mit dem Gewinn der Junioren-Europameisterschaft in Gent - danach hat sich das Ehrenberger Team elf Jahre lang ununterbrochen in der 1. Bundesliga behaupten können. Garant dafür war immer Keeper Rico Rademann, der nach dem überraschenden zwischenzeitlichen Rückzug von Mike Schroeter zunächst mit Tino Kebsch und später mit Mike Pfaffenberger weiter erfolgreich blieb. Vor drei Jahren kehrte Schroeter an Rademanns Seite zurück.
Das Spiel von Rico Rademann und Mike Schroeter war stets geprägt von Tempo, Technik und großer Angriffslust. Zwei Deutsche Meistertitel, dreimal DM-Silber und zweimal Bronze ist die stolze Bilanz des SV Ehrenberg. Im Radball-Weltcup spielte Rico Rademann 20-mal und stand dabei sechsmal im Finale. Sechasmal davon war Mike Schroeter an seiner Seite und stand einmal als Dritter mit auf dem Treppchen.
Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) verliert nach der Kombination Jens Krichbaum/Marco Rossmann aus Eberstadt mit dem SV Ehrenberg nun einen weiteren DM-Finalteilnehmer. Nach den Bestimmungen des BDR erhält der RSV Großkoschen (Norman Tuppatsch/Tobias Kolba) als Vierter der Bundesliga-Aufstiegsrunde nun den frei gewordenen Platz in der 1. Bundesliga. Der Großkoschener Platz im Zwölfer-Feld der 2. Bundesliga Nord wird durch den «besten Absteiger 2014» dieser Staffel komplettiert, dem RTK Krofdorf II mit Steven Johncox/Kai Schäfer.
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