Bogotá (rad-net) - Nairo Quintana fährt ab der kommenden Saison für den franzöischen Zweitdivisionär Arkéa-Samsic. Der Kolumbianer glaubt, dass er sich gut mit Warren Barguil, der ebenfalls als starker Klassementsfahrer gilt, ergänzen wird.
Quintana verließ Movistar, um eine neue Herausforderung zu finden und sich von den ständigen Kämpfen um die Kapitänsrolle bei den Grand Tours zu lösen, die zwischen ihm, Mikel Landa und Alejandro Valverde stattfanden. Bei Arkéa-Samsic fährt er jedoch an der Seite von Barguil, der die diesjährige Tour nur zwei Plätze hinter Quintana beendete.
Laut Quintana, der zwei mit dem Giro d'Italia 2014 und der Vuelta a Espana 2016 schon zwei dreiwöchige Landesrundfahrten gewinnen konnte, können sie jedoch die richtige Kombination finden, um dem Team Erfolg zu bringen. «Warren ist ein sehr ausdrucksstarker Typ», sagte Quitana zu «Le Telegramme». «Ich bin überzeugt, dass meine Ankunft im Team ihm etwas mehr Ruhe bringen wird, da die Verantwortlichkeiten jetzt geteilt werden. Ich bin mir sicher, dass es zwischen uns gut klappen wird.»
Quintanas Wechsel zu Arkéa-Samsic wurde oftmals hinterfragt. Nachdem es bei der Tour de France in den vergangenen drei Jahren nicht fürs Podest reichte, er aber dennoch Etappen gewinnen konnte, war Quintana der Ansicht, dass ein Wechsel des Umfelds unerlässlich war. «Einige haben meine Wahl verstanden, andere nicht. Schade», sagte der 29-Jährige.
«Ich komme mit viel Freude, einem Lächeln und Motivation hierher. Ich hätte nie gedacht, dass ich eines Tages die Farben einer französischen Mannschaft tragen würde, aber Yvon Ledanois ist einer meiner ehemaligen Sportdirektoren. Zusammen haben wir viele Rennen gewonnen. Er hat mich im Frühjahr kontaktiert und mich dann Emmanuel Hubert vorgestellt. Er überzeugte mich, seinem Team beizutreten. Die Art und Weise, wie er mich mit Dingen bekannt machte, brachte mir viel Gelassenheit», erklärte der Kolumbianer.
Bei Movistar sei Nairo Quintana «nicht besonders unglücklich, aber auch nicht sehr glücklich» gewesen. «Das sind Dinge, die im Leben passieren. Irgendwann muss man die Augen öffnen und nach vorne schauen. Das hat mich dazu gebracht, Movistar zu verlassen, wo ich gerade acht Jahre verbracht habe. Ich habe nach einer neuen Herausforderung gesucht.»
2020 wird Quintana seine gesamte Saison rund um die Frankreich-Rundfahrt aufbauen. «Die Tour de France wird mein Ziel Nummer eins sein. Ich werde einen Podestplatz anstreben. Ich weiß, dass ich die Kapazität habe. Ich werde immer noch ein gutes Team um mich haben, ich werde erneut versuchen, sie zu gewinnen. Ich denke, dass es möglich ist», sagte er. «Nach der Tour de France hoffe ich bei den Olympischen Spielen zu fahren. Es wäre ein Moment des Stolzes, mein Land in Tokio zu vertreten.»
Weiter wolle er auch bei den französischen Rennen gut abschneiden. So wird Quintana auch im Frühjahr bei Paris-Nizza antreten. In die Saison starten und sich erstmals in den Farben seines neuen Teams präsentieren wird er Anfang des Jahres bei den kolumbianischen Meisterschaften.