Lübbecke (rad-net) - Am zweiten Tag der Deutschen Hallenradsportmeisterschaft fielen im Kunstradsport die Entscheidungen im 2er und 4er Kunstfahren der Frauen sowie im 1er der Männer.
Im Finale lieferten sich die Männer einen Augenschmaus vom Feinsten. Moritz Herbst (Wendlingen) legte zunächst 176,86 Punkte vor. Diese konterte Lukas Kohl (Kirchehrenbach) mit 191,72 Punkten. Einen Wettkampf auf Augenhöhe lieferte sich dann Simon Puls (Lieme) und Michael Niedermeier (Bruckmühl). Puls, der quasi als Lokalmatador gestartet war, legte gleich los. Den Maute-Sprung perfekt gemeistert heimste er sich mit dem siebenfachen Drehsprung Zusatzpunkte ein. Perfekt sein Vortrag, bei dem er mit 198,62 von der Fläche ging.
Er setzte damit Niedermeier unter Druck. Diesem Druck war der Weltmeister gewachsen, doch gegen Ende seines Programms schlichen sich kleine Fehler ein, die sich summierten. 198,22 Punkte, damit war er knapp geschlagen. «Im Finale hatte ich nicht den Mut, den Drehsprung zu erweitern und dadurch Zusatzpunkte zu bekommen. Somit geht der Sieg von Simon heute völlig in Ordnung. Es war eine super Stimmung hier. Das ist das war wir Atlethen und auch die Zuschauer wünschen», so Niedermeier. Die DM war damit wieder einmal «mein Freund», so Simon Puls. Mit dem WM-Ticket in der Tasche und dieser bärenstarken Leistung krönte er sich zum Deutschen Meister 2015.
In den beiden Mannschaftsdisziplinen gab es knappe Entscheidungen. Im 4er Kunstrad der Frauen verteidigte der RSV Steinhöring erfolgreich seinen DM-Titel. Mit 212,61 Punkten setzten sie sich ganz knapp gegenüber dem RMSV Aach durch, das mit 210,19 Punkten eine neue persönliche Bestleistung erzielte. Bronze sicherte sich der Liemer RC, der mit 167,92 Punkten bereits einen sehr großen Rückstand gegenüber den beiden Top-Mannschaften aufwies.
Der letzte DM-Titel im Kunstrad wurde im 2er der Frauen vergeben. Alle Finalistinnen waren nicht ganz fehlerfrei. Erwartungsgemäß triumphierten Julia und Nadja Thürmer (Mainz-Finthen/151,33). Silber erkämpften sich unter dem Jubel der vielen Liemer Fans Louisa und Tabea Saamen (Liemer RC/120,47). Mit dem WM-Ticket im Gepäck und DM-Bronze mussten sich Lena und Lisa Bringsken (Böhl-Iggelheim) begnügen.
Im 6er Kunstrad sollte die Entscheidung ganz knapp ausfallen. Erst die beiden letzten Mannschaften vom RMSV Aach und RKV Denkendorf kamen ohne Absteiger durch. MG-Neuwerk hatte bis dahin mit 107,62 Punkte die Führung inne. Dies bedeute am Ende DM-Bronze, denn die Damen des RMSV Aach erfuhren mit 160,5 Punkten DM-Silber. Einen Tick besser war das Sextett des RKV Denkendorf. 161,86 Punkte bedeutet DM-Gold und das Deutsche Meistertrikot für die Württembergerinnen.
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