Colmar (dpa) - Christian Prudhomme, der Direktor der Tour de France, hat nach zwei Dritteln seines Rennens ein zufriedenes Fazit gezogen.
«Bisher ist es perfekt gelaufen», sagte der Franzose in einem Interview mit dem «Kölner Stadt-Anzeiger». Das liege vor allem an dem Duell zwischen den Astana-Kapitänen Lance Armstrong und Alberto Contador. «Armstrong ist dabei, ein Duell zu konstruieren mit seinem eigenen Astana-Teamkameraden Contador. Das ist es, was den Sport auszeichnet: Wettkämpfe brauchen Duelle. Wir haben eins. Ein alter Fahrer gegen einen jungen. Und bei Astana herrschen Spannungen. Das verfolge ich mit dem Lächeln des Zufriedenen. Und der Ausgang ist völlig offen», sagte der Tour-Chef.
Die TV-Quoten der Tour empfindet Prudhomme «als positiv», doch es gebe Ausnahmen: «Das gilt nicht unbedingt für ARD und ZDF, das ist klar. Aber ich denke Eurosport gleicht den Verlust sehr gut aus. In Italien stagniert das Interesse ein bisschen. In Frankreich aber: super Zahlen.»
Armstrongs Rückkehr habe bei der Tour keinen Boom ausgelöst, sagte Prudhomme weiter: «Wir haben 20 Akkreditierungen weniger ausgestellt als 2008. Das zeigt: Das Interesse an unserem Rennen ist ohnehin da, Armstrong hin, Armstrong her. Wobei auch klar ist, dass das Thema Armstrong bzw. Armstrong und Contador das Medienthema schlechthin ist.»
Über den Kurswechsel des Tour-Veranstalters, der Verlagsgruppe ASO, im Anti-Doping-Kampf äußerte sich Prudhomme nicht. Die Entlassung des erklärten Dopinggegners Patrice Clerc als ASO-Chef ließ Prudhomme unkommentiert. Er selbst sei nicht in Gefahr gewesen, seine Position zu verlieren: «Ich arbeite gut und entspannt mit der ASO zusammen. Ich bin glücklich über meinen Job.»