Berlin (dpa) - Der frühere Chef der Welt-Antidoping-Agentur WADA, Dick Pound, hat den Radsport-Weltverband UCI wegen der Spenden von Lance Armstrong heftig kritisiert. Er forderte von der UCI Aufklärung.
«Es wäre im Interesse aller, damit transparent umzugehen und offen zu legen, was das für Zahlungen waren, warum sie erfolgt sind, wie hoch sie waren und wann sie eingegangen sind», sagte der Kanadier dem Deutschlandfunk.
Die UCI hatte vor wenigen Wochen erklärt, von Armstrong in den Jahren 2002 und 2005 zwei Spenden von insgesamt 125 000 Euro erhalten zu haben. Eine Gegenleistung hätte der Texaner vom Weltverband dafür aber nicht bekommen, betonte UCI-Chef Pat McQuaid. Floyd Landis, der mit seiner Doping-Beichte die aktuellen Ermittlungen in den USA ins Rollen gebrachte hatte, behauptet dagegen, Armstrong habe sich durch die Spenden von einem positiven Doping-Befund «freigekauft».
Ex-WADA-Boss Pound fordert die UCI auf, für Klarheit zu sorgen: «Da geistern so viele verschiedene Informationen herum, dass keiner Bescheid weiß. Alles, was man weiß, ist, dass Armstrong signifikante Zahlungen an die UCI geleistet hat. Die wissen nicht, warum, sie sind nicht ganz sicher, wann, und sie wissen nicht, was die Umstände waren. Das ist für keine Sportart gut.»