Briançon (rad-net) - Tadej Pogačar hat auf der gestrigen Etappe der Tour de France die vermutlich bislang größte Niederlage seiner Radsportkarriere einstecken müssen, als Jonas Vingegaard ihn am 11,3 Kilometer langen Schlussanstieg hinauf nach Col du Granon attackierte und noch einige weitere Klassementsfahrer an ihm vorbeizogen. Der junge Slowene schwor aber, weiterzukämpfen.
«Es ist noch nicht vorbei. Ich verliere heute drei Minuten, vielleicht gewinne ich morgen drei Minuten. Ich werde bis zum Ende kämpfen», sagte er. «Ich habe bis zum Schluss gelitten. Es war nicht der beste Tag. Wir werden morgen sehen, ob ich es besser machen kann. Ich will bis zum Ende Rennen fahren - ich will alles geben und nichts bereuen.»
Pogačar liegt nun auf dem dritten Gesamtsieg, 2:22 Minuten hinter Vingegaard, dessen Mannschaft Jumbo-Visma den ganzen Tag über versuchte, Pogačar aus dem Gelben Trikot zu fahren. «Auf dem Galibier habe ich mich immer noch sehr gut gefühlt. Ich habe viele Angriffe von Jumbo bekommen, sie waren heute wirklich gut», erklärte der 23-Jährige und gab zu: «Dann am letzten Anstieg, ich weiß nicht, hatte ich keinen guten Tagesabschluss.»
«Sie sind wirklich schlau gefahren. Für uns war es wirklich schwer zu kontrollieren, wer in die Ausreißergruppe geht, weil wir nicht mehr viele Jungs sind», sagte der Gesamtsieger der vergangenen beiden Jahre weiter. Das UAE-Team Emirates hat George Bennett und Vegard Stake Laengen aufgrund von positiven Coronatests verloren, während Rafał Majka am Dienstag ebenfalls positiv getestet wurde, aber als nicht ansteckend galt und weiterfahren durfte. «Wir haben es versucht, aber am Ende waren Van Aert und Laporte vorne und haben heute taktisch gespielt, sie haben einen guten Job gemacht. Das war es.»
Doch aufgegeben haben Tadej Pogačar und sein UAE-Team Emirates die Tour noch nicht: «Es war ein schlechter Tag. Ich habe mich bis zum letzten Anstieg gut gefühlt. Jeder kann einen schlechten Tag haben, oder? Und die Tour ist noch lange nicht vorbei.» Teammanager Mauro Gianetti bestätigte, dass man auch bereits an einer Strategie arbeite, um Jumbo-Visma in Bredouille zu bringen: «Wir wissen, was wir tun wollen. Das ist eine große Lücke, und man sieht, dass Vingegaard sehr stark ist, mit einem starken Team. Aber es sind noch anderthalb Wochen der Tour übrig, und wir werden es Tag für Tag angehen.»