Amsterdam (rad-net) - Ein halbes Jahr ist es her, dass Amy Pieters während eines Trainingslagers in Calpe (Spanien) schwer gestürzt war. Sie verlor das Bewusstsein, erlitt schwere Hirnschäden und lag fast drei Monate im Koma. In den letzten Monaten hat Pieters jedoch immer mehr Fortschritte in ihrer Rehabilitation gemacht, obwohl noch ein langer Weg vor ihr liegt. Der niederländische Sender NOS war nun erstmals mit einem Filmteam bei ihr zu Gast.
In dem Bericht geht Pieters Familie zum ersten Mal ausführlich auf die Situation und die Genesung ein. Ob die 31-jährige Pieters jemals wieder die Alte sein wird, ist noch fraglich, aber es gibt Fortschritte und damit Hoffnung. «Die Leute sind neugierig, wie es ihr geht», erklärt Vater Peter Pieters, selbst ebenfalls ehemaliger Radrennfahrer und ehemaliger Nationaltrainer der belgischen Bahnradsportler.
«Es gibt minimale Fortschritte. Sie erholt sich in Dordrecht, ist aber jetzt an den Wochenenden zu Hause. Sie bringen sie am Freitag und wir bringen sie am Sonntagabend zurück. Das ist jetzt sehr schön. Und das tut ihr auch gut, das merkt man», sagt Pieters. Seine Tochter habe seit Mitte März, dem Zeitraum, in dem sie gerade aus dem Koma erwacht ist, erhebliche Fortschritte gemacht. «Sie ist auf einem sehr niedrigen Niveau aufgewacht. Von ihr kam kaum eine Reaktion. Das hat sich in den letzten Monaten langsam gebessert.»
Sie habe zunächst lernen müssen, alleine zu atmen, dann musste sie das Essen lernen. «Und jetzt isst sie tatsächlich komplett mit uns», sagt Peter Pieters. «Der nächste Schritt ist, dass sie selbst sprechen lernt. Sie versteht immer besser, wenn man etwas fragt. Dann nickt sie oder schüttelt den Kopf. Auch merkt man immer mehr, dass sie wieder ihren eigenen Willen hat, dass sie manchmal nein sagt. Aber trotz allem ist sie ziemlich optimistisch, ziemlich fröhlich im Umgang.»
Die 31-Jährige ist immer noch teilweise gelähmt und sitzt im Rollstuhl. «Ihr rechter Arm und ihr rechtes Bein, das geht noch nicht. Sie braucht bei allem Hilfe. Aber wir bleiben hoffnungsvoll. Auch die behandelnden Ärzte sehen Fortschritte», so Vater Peter weiter.
Ob sie sich jemals vollständig erholen wird, ist unklar. «Für das Gehirn können wir nichts machen, sagen die Ärzte. Das sollte selbstverständlich sein. Die Verbindungen müssen von alleine neu hergestellt werden und das kostet Zeit. Sie sagen uns, dass wenn zehn Patienten mit genau derselben Verletzung kommen, sie auf zehn verschiedene Arten wieder gehen können.»