Fayetteville (rad-net) - Kurz vor dem Start der Cyclo-Cross-WM in Fayetteville (USA) hat Tom Pidcock erneut über seine Favoritenrolle bei dem Event gesprochen. Mit der Nicht-Teilnahme von Mathieu van der Poel (Niederlande) und Wout van Aert (Belgien) gilt der Brite als einer der Hauptanwärter auf das Regenbogentrikot, wobei er nun betonte, dass das Fernbleiben der beiden Cross-Stars Fluch und Segen zugleich sei.
«Sie haben zusammen sieben Titel in den letzten sieben Jahren gewonnen», erklärte Pidcock in einer Pressekonferenz mit Blick auf Van der Poel und Van Aert. «Also sehe ich definitiv in diesem Jahr mehr Chancen, die man natürlich nutzen muss. Aber andererseits wird immer diese Wolke, wenn man so möchte, über dem Event schweben, weil sie nicht dabei sind. Aber ich denke, wenn ich dieses Jahr gewinne, bin ich Weltmeister, und dann kann ich mich darauf konzentrieren, sie in einem anderen Jahr zu schlagen. Es ist also eine Art Segen und eine Art - es ist nicht gut zugleich.»
Dabei wird das Rennen am Sonntag kein Selbstläufer für den 22-Jährigen werden. Neben dem MTB-Olympiasieger gelten auch die Belgier Eli Iserbyt, Michael Vanthourenhout sowie der Niederländer Lars van der Haar als absolute Topfavoriten für das Regenbogentrikot, wobei Pidcock besonders die Stärke des insgesamt siebenköpfigen belgischen Teams als Herausforderung hervorhob. «Das könnte schon ein Problem werden, denke ich», schaute der Brite auf die Konkurrenz. Zeitgleich erklärte er aber auch, dass das Fehlen eines Teamkapitäns unter den sieben Fahrern zum Problem für Belgien selbst werden könnte: «Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht, wie gut sie tatsächlich zusammenarbeiten werden. Besonders, da es keinen klaren Kapitän gibt. Sie könnten also auch alle gegeneinander fahren. Aber wir werden sehen.»
Insgesamt zeigte sich Pidcock zuversichtlich für das Rennen am Sonntag. Zwar habe er den Kurs noch nicht in Realität gesehen, doch Videos zufolge sei die Route technisch nicht allzu kompliziert, so der Fahrer von Ineos Grenadiers: «Ich weiß, dass sich die Strecke seit dem Weltcup leicht verändert hat, aber das Wesentliche ist gleich geblieben. Sie hat einen ziemlich großen Anstieg - größer als es vielleicht aussieht, also ja, ich denke, es kann sehr schnell werden. [...] Ich glaube, es gibt nur eine Treppe. Es ist eine ziemlich lange Treppe, etwa 30 Stufen. Ich denke, es wird sicherlich eine ziemlich harte Strecke sein, aber ich glaube nicht, dass sie technisch so schwierig ist.»