Luxemburg (rad-net) - Fernando Gaviria (Quick-Step-Floors) wird zur Vorbereitung auf das erste Monument des Jahres, Mailand-San Remo, ein Apartment von Ex-Profi Alessandro Petacchi an der toskanischen Küste mieten. Dieser gewann «La Primavera» 2005 und möchte dem zweimaligen Weltmeister im Omnium Tipps für das prestigeträchtige Sprinterrennen geben. Gavirias Teamkollege Fabio Sabatini, guter Freund des italienischen Sprint-Idols, stellte den Kontakt her.
Alessandro Petacchi beendete seine Profi-Karriere 2015 beim Pro-Kontinental-Team Southeast und hat insgesamt sechs Etappensiege bei der Tour de France, 20 bei der Vuelta a Espana und 22 beim Giro d’Italia auf dem Palmarès stehen. 2005 gelang ihm bei Mailand-San Remo sein einziger Sieg bei einem Monument. Nun wird der Italiener Vermieter vom kolumbianischen Sprint-Phänomen, den er bereits im letzten Jahr als Favorit auf dem Zettel hatte.
«Ich denke, dass er der neue Sagan ist, er ist phänomenal. Mir gefällt sein natürliches Talent und die Art, wie er sich im Peloton bewegt. Ich bin mir sicher, dass er in diesem Jahr zu den Protagonisten beim Giro d’Italia zählen wird. Er ist ein Jahr älter, selbstbewusster und hat die Unterstützung eines sehr starken Teams. Ich habe ihn bei Mailand-San Remo im letzten Jahr als Favoriten genannt, weil er bei Tirreno-Adriatico so stark war. Er schloss auf dem letzten Kilometer noch alleine eine Lücke, also hatte er die Beine für den Sieg.»
Petacchi glaubt den genauen Grund zu kennen, warum Gaviria ca. 500 Meter vor dem Ziel stürzte. «Er war auf der rechte Seite, wollte aber nach links um nicht eingebaut zu werden und die Breite der Straße für seinen Sprint benutzen zu können. Dann hat er beim rüberfahren Van Avermaets Rad berührt. Er hat geweint, weil er wusste, dass er hätte gewinnen können. Er hat mich noch nicht gefragt, aber sollte er dies tun, würde ich ihm mit Freude ein paar Ratschläge geben. Ich kenne Mailand-San Remo in und auswendig und weiß, wo man sich in spezifischen Momenten im Peloton aufhalten muss, um Energie zu sparen, die man im Finale braucht. Doch er ist gerade so gut dass ich gar nicht weiß, ob er meinen Rat überhaupt benötigt.»