Valdobbiadene (dpa) - Der frühere Dopingsünder Alessandro Petacchi hat die längste Etappe des 92. Giro d'Italia im Massenspurt gewonnen.
Der 35 Jahre alte Italiener verwies mit seinem kraftvollen Antritt auf der Zielgeraden den Amerikaner Tyler Farrer und seinen Landsmann Francesco Gavazzi nach dem 198 Kilometer langen dritten Tagesabschnitt zwischen Grado und Valdobbiadene auf die nächsten Plätze. Es war der insgesamt 21. Giro-Sieg von Petacchi, der bereits die zweite Etappe für sich entschieden hatte. Fünf weitere Giro-Siege aus dem Jahr 2007 waren Petacchi wegen Dopings mit der Substanz Salbutamol rückwirkend aberkannt worden.
In der Gesamtwertung zog Petacchi mit acht Sekunden Vorsprung vor Tyler Farrer an die Spitze. Nach einem Massensturz im vorderen Teil des Feldes hatte der bisherige Spitzenreiter Mark Cavendish (Großbritannien) vom Columbia-Team den Anschluss verloren und das Rosa Trikot eingebüßt. Der siebenmalige Tour-de-France-Sieger Lance Armstrong (USA) ist im Zwischenklassement mit 31 Sekunden Rückstand auf Petacchi Fünfter.
Mehr als 150 Kilometer lang hatte ein fünfköpfige Spitzengruppe auf der Etappe in die Region Venetien mit dem Berliner Milram-Profi Björn Schröder das Rennen dominiert und einen Vorsprung von fast sechs Minuten herausgefahren. Etwa 35 Kilometer vor dem Ziel wurden die Ausreißer vom Hauptfeld wieder gestellt.
Bereits bei der nächsten Etappe rollt der Giro in die Berge. In San Martino di Castrozza wartet in 1466 Metern Höhe die erste von insgesamt fünf Bergankünften der 92. Auflage, tags darauf geht es auf die Seiseralm (1844 Meter). Dort droht den Profis beim 24,9 Kilometer langen Anstieg mit einer Maximalsteigung von elf Prozent ein erneuter Härtetest.