Leipzig (rad-net) - Ex-Weltmeisterin Pauline Ferrand Prevot (Canyon-Sram) wird ihren Wettkampf-Schwerpunkt in den kommenden Wochen auf MTB-Rennen legen, dann aber mit dem «La Course» in Paris wieder auf die Straße zurückkehren. Im September will die Französin sowohl die MTB-Weltmeisterschaft in Australien als auch die Straßen-Titelkämpfe in Norwegen bestreiten.
Das Weltcup-Rennen in Nove Mesto (51.) lief noch nicht so gut, aber der 15. Rang in Albstadt war für Pauline Ferrand Prevot schon mal ein Fortschritt. Danach erklärte sie: «Ich werde mich jetzt erst mal auf das Mountainbike fokussieren.»
Die Schweizer Rennen in Gränichen (11. Juni), Lostorf (18. Juni) und dann die Weltcups in Vallnord, Andorra und Lenzerheide, Schweiz stehen auf dem Wettkampf-Programm. Die 25-Jährige wird deshalb auch auf einen Start bei den Französischen Straßen-Meisterschaften verzichten.
Nach Lenzerheide (9. Juli) geht es dann wieder ins Asphalt-Metier. «La Course», das Frauenrennen auf der Champs Elysées in Paris am Schlusstag der Tour de France, ist der nächste Fixpunkt im Kalender der dreifachen Weltmeisterin auf MTB, im Cyclo-Cross und auf der Straße.
Die Gestaltung des Wettkampf-Programms hat viel mit der Ausgangslage zu tun, mit der Pauline Ferrand Prevot im neuen Team in die Saison gestartet ist. Der Radsport war für das Supertalent 2016 zu einem «Albtraum» geworden. «Sie stand bei Null und es ging darum, ihr wieder den Spaß am Radfahren und am Training zu vermitteln», sagt Canyon-Sram-Teamchef Ronny Lauke. Für ihn und sein Team gehe es auch darum, die Belastung von Straße und Mountainbike zu verstehen, beziehungsweise deren Wechselwirkung.
Die Saison 2017 ist als Aufbau-Saison gedacht. «Wir können dieses Jahr keine Wunder-Dinge erwarten», meint Lauke. «Es geht erst mal um den Menschen Pauline und darum sie in beiden Bereichen auf einem guten Niveau zu stabilisieren. Sie war ja bei Null. Canyon, Sram und unsere anderen Partner unterstützen den Prozess und bauen keinen Druck auf. Das ist nicht selbstverständlich.»
Als Fixpunkte der Saison stehen am Ende der Saison die Cross-Country-WM in Cairns und die Straßen-WM im Kalender. Zwischen dem Damen-Rennen in Cairns und dem Team-Zeitfahren in Bergen liegen nur acht Tage – und acht Stunden Zeitunterschied. Ronny Lauke nennt das eine «riesige Herausforderung», aber das sei eine Sache «die Pauline möchte».
So versuchen er und Ferrand Prevots persönlicher Coach das ehrgeizig und akribisch arbeitende Multitalent durch die Saison zu lotsen, damit sie 2018 wieder zu alter Stärke zurückfindet.
Für Ronny Lauke ist die Arbeit mit Ferrand Prevot übrigens der erste Berührungspunkt mit dem Cross-Country-Sport. Der ehemalige Straßen-Profi, der in Eisenhüttenstadt geboten wurde, war in Nove Mesto zum ersten Mal bei einem Mountainbike-Rennen. Und war «beeindruckt», wie er sagt. «Ganz ehrlich: es war eine tolle Atmosphäre und super kurzweilig. Das ist wirklich ein schöner Teil des Radsports und die Rennen waren große Klasse.»