Nizza (dpa) - Der 24 Jahre alte Profi Carlos Alberto Betancur hat als erster Kolumbianer die Fernfahrt Paris-Nizza gewonnen. In der Endabrechnung nach acht Etappen hatte er einen Vorsprung von 14 Sekunden auf Weltmeister Rui Costa aus Portugal, der den Kolumbianer auch am letzten Tag nicht mehr gefährden konnte.
Die Schlussetappe über lediglich 128 Kilometer, aber fünf Bergwertungen gewann der französische Straßenmeister Arthur Vichot. Costa war einen Kilometer vor dem Ziel gestürzt, behauptete aber seinen zweiten Platz.
John Degenkolb aus Frankfurt, , der die Etappe auf der ehemaligen Formel-1-Rennstrecke in Magny-Cours gewonnen hatte, sicherte sich mit zwei Punktek Vorsprung vor Betancur das Grüne Trikot des Punktbesten. «Das Grüne Trikot zu gewinnen ist ein schöner Erfolg für das Team und eine Belohnung für all die harte Arbeit hier bei Paris-Nizza. Die Jungs haben es vor dem ersten Sprint gut kontrolliert, diese drei Punkte waren sehr wichtig», sagte Degenkolb nach der Etappe. «Ich bin zufrieden mit meiner Form vor den Klassikern», so der 25-Jährige mit Blick auf die nächsten Rennen.
Der in französischen Diensten bei Ag2r fahrende Betancur lag bei der Traditions-Tour seit Freitag in Führung. Auch der Niederländer Tom Jelte Slagter mit seinem Tagessieg am Samstag hatte ihn nicht von der Spitze verdrängen können. Am Finaltag hatte sich Betancur noch einmal der Angriffe vor allem Costas erwehren müssen.
Aber auf der schwierigen Kurzdistanz durch die Seealpen rund um Nizza ließ er sich nicht mehr in die Parade fahren und feierte den größten Erfolg seiner Karriere. Im Vorjahr war der Profi aus Südamerika, in dieser Saison schon Gewinner der Tour du Haute Var in Südfrankreich, als bester Nachwuchsfahrer der Tour de France ausgezeichnet worden. Seine Erfolge 2014 waren die Bestätigung einer rasanten Weiterentwicklung.