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Die Medaillengewinner des Tages (v. li.): Steffen Warias, Denise Schindler, Pierre Senska, Kerstin Brachtendorf, Tobias Vetter und Michael Teuber. Foto: Oliver Kremer/sports.pixolli.com
03.09.2017 20:49
Para-Cycling-WM: Deutsche holen insgesamt 20 Medaillen

Pietermaritzburg (rad-net) - Zum Abschluss der Straßen-Weltmeisterschaft der Para-Cycler in Pietermaritzburg (Südafrika) gab es noch einmal sechs Medaillen für die deutschen Athletinnen und Athleten. Kerstin Brachtendorf, Pierre Senska und Tobias Vetter spurteten im Straßenrennen zu Gold, Silber gab es für Denise Schindler und Steffen Warias sowie Bronze für Michael Teuber. Dazu gab es noch Bronze für das Staffel-Trio um Bernd Jeffré, Mariusz Frankowski und Andrea Eskau.

In der C1-Klasse fuhren gleich zwei Deutsche aufs Podest. Pierre Senska holte sich im Spurt einer dreiköpfigen Gruppe die Goldmedaille vor Ricardo ten Argiles (Spanien). Michael Teuber fuhr auf den dritten Platz und holte damit seine zweite Medaille bei diesen Titelkämpfen. «Es war ein extrem hartes Rennen, am Ende waren wir nur noch zu dritt und neben dem Spanier war zum Glück noch Michael Teuber mit dabei, so dass wir ihn zu zweit beschäftigen konnten. Auf der Zielgeraden habe ich dann meine Stärken im Sprint ausgespielt und bin überglücklich», sagte der 29-jährige Berliner.

Ihr zweite Medaille holte auch Kerstin Brachtendorf in der C5-Klasse. Nachdem sie sich Bronze im Zeitfahren gesichert hatte, wurde sie Weltmeisterin im Straßenrennen. Die Entscheidung fiel im Spurt von sechs Fahrerinnen, in dem Brachtendorf im Fotofinish vor Mariela Analia Delgdo (Argentienien) und Crystal Lane-Wright (Großbritannien) am schnellsten war. «Mit unseren Ausreißversuchen sind wir nie richtig weggekommen, so dass es auf einen Zielsprint hinauslief. Ich habe versucht cool zu bleiben, mir ein Hinterrad zu suchen und erst kurz vor der Linie vorbeizuziehen, was mir tatsächlich gelungen ist. Ein sehr emotionales Rennen, die Erleichterung ist groß und die Freude riesig», so Brachtendorf.

Für eine faustdicke Überraschung sorgte Newcomer Tobias Vetter in der C4-Klasse, der Gold bei seiner WM-Premiere holte. Im Spurt setzte er sich vor Kyle Bridgwood (Australien) und Sergei Pudov (Russland) durch. Thomas Schäfer wurde Fünfter. «Ich habe niemals damit gerechnet, mein Ziel war ein Platz unter den besten Zehn. Das Rennen ist für mich super gelaufen und am Ende habe ich sogar die Nase vorne gehabt. Unfassbar, ich bin noch völlig überwältigt», sagte Schäfer.

Über Silber konnte sich Steffen Warias freuen, der sich im Spurt der C3-Klasse nur Henrik Marvig (Schweden) geschlagen geben musste. Dritter wurde Fabio Anobile (Italien). Andreas Rudnicki wurde Siebter, Matthias Schindler 14. Einen schwedischen Sieg gab es auch bei den C3-Frauen durch Anna Beck vor Denise Schindler, die damit auch ihre zweite WM-Medaille bei diesen Titelkämpfen holte. Auf Platz drei fuhr Keiko Noguchi (Japan).

Raphaela Eggert beendete das Rennen der Frauen C4 nicht. Weltmeisterin wurde Shawn Morelli (USA) vor Jenny Narcisi (Italien) und Meg Lemon (Australien).

In der Handbike-Staffel gab es auch nochmal eine Medaille für die Deutschen. Bernd Jeffré (H4), Mariusz Frankowski (H2) und Andrea Eskau (H5) belegten hinter den Italienern und US-Amerikanern den dritten Rang.

Damit kam das deutsche Team in Südafrika auf insgesamt 20 Medaillen, davon zehn Goldene. Mit Hans-Peter Durst, Andrea Eskau und Christiane Reppe gab es sogar drei Doppel-Weltmeister. Das Trio war von der Konkurrenz weder im Zeitfahren noch im Straßenrennen zu bezwingen und stellte seine Klasse erneut eindrucksvoll unter Beweis. Alle drei gehörten von vornherein in ihren Klassen zu den heißen Titelanwärtern, doch das Leistungsvermögen auf den Punkt abzurufen und sich in beiden Wettbewerben zu behaupten, sei eine große Qualität «und keine Selbstverständlichkeit», betonte Bundestrainer Patrick Kromer.

Die größten Überraschungen aus deutscher Sicht schafften zwei WM-Debütanten: die 24-jährige Raphaela Eggert ließ mit Silber im Zeitfahren aufhorchen, Tobias Vetter krönte seine Premiere mit Gold im Straßenrennen. «Das sind wirklich enorme Ergebnisse, die zeigen, dass wir uns sehr gut vorbereitet haben und zudem den nötigen Willen und manchmal auch das Quäntchen Glück auf unserer Seite hatten. Die WM war für uns ganz große Klasse, wir können wirklich sehr zufrieden sein», resümierte Patrick Kromer.

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