Baie-Comeau (rad-net) - Am ersten Tag der Straßenrennen konnte die deutschen Para-Cycler bei der Weltmeisterschaft in Baie-Comeau mit einmal Gold, zweimal Silber und einmal Bronze gleich vier Medaillen holen.
H4-Handbikerin Andrea Eskau ließ ihren Konkurrentinnen in dem 51,8 Kilometer langen Rennen keine Chance und attacktierte in der letzten Runde auf dem 8,3 Kilometer langen Kurs. Eskau konnte einen souveränen Vorsprung von 35 Sekunden herausfahren und holte ihre zweite Goldmedaille bei dieser WM. Drei Verfolgerinnen um Dorothee Vieth machten die weiteren Plätze im Sprint unter sich aus, wobei Vieth im Fotofinish das Nachsehen hatte und undankbare Vierte hinter den beiden Niederländerinnen Laura de Vaan und Jenette Jansen wurde.
Vico Merklein setzte sich im Rennen der H3-Klasse der Männer schon in der zweiten von acht Runden mit dem Polen Rafal Wilk vom Feld ab. Der Paralympics-Zweite von London konnte jedoch der letzten Attacke von Wilk nicht folgen und musste sich 1:09 Minuten zurück mit Silber zufrieden geben. Zunächst sichtlich enttäuscht, konnte er sich dann aber doch über den Vizeweltmeistertitel freuen. Mit sechs Minuten Rückstand auf den Sieger kämpften vier Fahrer um Bronze, wo sich letztendlich der Franzose Joel Jeannot durchsetzte.
Die deutschen Tricycler bewiesen im Straßenrennen auch einmal mehr, dass sie zu den Stärksten der Welt gehören. So musste sich Hans-Peter Durst aus Dortmund in der T2-Klasse nach 25,9 Kilometern nur um 13 Sekunden dem Paralympics-Sieger David Stone aus Großbritannien geschlagen geben und freute sich über Silber. Dritter wurde Nestor Ayala aus Kolumbien mit einer halben Minute Rückstand.
Jana Majunke fuhr bei den Frauen der T2-Kategorie souverän auf den Bronze-Rang. Den Sieg holte sich überlegen die Australierin Carol Cooke, die 3:23 Minuten Vorsprung auf die Zweitplatzierte, Marie-Eve Croteau aus Kanada, herausfahren konnte. Majunke hatte einen Rückstand von 6:58 Minuten. Sowohl Durst als auch Majunke feierten damit ihre zweite Medaille bei dieser Weltmeisterschaft.