Madrid (dpa) - Vier Tage vor der Eröffnung des Prozesses um den großen Dopingskandal im spanischen Radsport ist das Verfahren gegen einen der Angeklagten vorerst eingestellt worden.
Der Arzt José Luis Merino Batres muss aus gesundheitlichen Gründen im Prozess um die «Operación Puerto» nicht auf der Anklagebank sitzen.
Die zuständige Madrider Richterin entschied, dass das Verfahren gegen den 72-Jährigen wegen eines Alzheimer-Leidens vorläufig zu den Akten gelegt wird. Die Staatsanwaltschaft hatte für den Mediziner ursprünglich zwei Jahre Haft gefordert. Damit sind in dem Prozess, der am Montag in Madrid eröffnet wird, noch fünf Verdächtige angeklagt. Dies sind der mutmaßliche Dopingarzt Eufemiano Fuentes, seine Schwester und drei ehemalige Radteamchefs.
Die spanische Polizei hatte den Dopingskandal im Mai 2006 im Rahmen der «Operación Puerto» («Operation Bergpass») aufgedeckt. Die Affäre hatte mehr als 50 Radprofis, darunter Größen wie Jan Ullrich, Ivan Basso oder Alejandro Valverde, unter Dopingverdacht geraten lassen. In dem Madrider Prozess sind keine Profis angeklagt. Es wurden aber zahlreiche Radsportler als Zeugen geladen.