Paris (rad-net) - Die deutschen Frauen Mieke Kröger und Antonia Niedermaier haben im Einzelzeitfahren der Olympischen Spiele in Paris die Plätze 13 und 15 und blieben damit auch etwas hinter ihren eigenen Erwartungen zurück. Niedermaier war bei regnerischen Bedingungen gestürzt. Gold holte Grace Brown aus Australien, die in einer anderen Liga fuhr.
Kröger war das Rennen bedacht angegangen - am Ende war es vielleicht etwas zu zurückhaltend. An der ersten Zwischenzeit nach 13,1 Kilometern hatte sie die 21. Zeit mit 1:12 Minuten Rückstand zur späteren Siegerin, die da schon Bestzeit fuhr. Bei der zweiten Zeitnahme nach 22 Kilometern steigerte sich Kröger auf Rang 14 und lag 2:04 Minuten hinter Brown, im Ziel wurde sie schließlich mit 2:49 Minuten Rückstand 13. - und verpasste damit die anvisierte Top-Ten. Ihr fehlte rund eine halbe Minute. «In den Kurven ist man bei so einem Wetter zu langsam, das bringt einen aus Rhythmus, aber trotzdem war das heute für mich besser, als Hitze. Ich war sehr aufgeregt vor dem Rennen, habe aber im meine Strategie einhalten können und kann zufrieden sein», meinte die Bielefelderin nach dem Rennen. «Klar, das Ergebnis hätte besser sein können, aber so ist es jetzt halt.»
Niedermaier war den ganzen Kampf gegen die Uhr auf Platz 15 unterwegs, zunächst hatte sie 55 Sekunden Rückstand und war dann auf dem Vormarsch. Doch dann ging sie auf der regennassen Strecke zu Boden: «Der Kurs war dadurch viel anspruchsvoller. Es war teilweise wie Schmierseife. Es war auch ein wenig ein Glücksspiel. In einem Kreisverkehr bin ich weggerutscht und gestürzt, war aber relativ schnell wieder auf dem Rad. Wenn man mit dem Hinterrad weggerutscht ist, hatte man keine Chance. Im Großen und Ganzen war es trotzdem ein schönes Erlebnis, das ich genossen habe. Ich habe mein Bestes gegeben», sagte Niedermaier. Durch den Sturz vergrößerte sich ihr Abstand bis zur nächsten Zwischenzeit auf 2:09 Minuten. Im Ziel waren es für die U23-Weltmeisterin im Zeitfahren 3:15 Minuten Rückstand.
Brown kam bei regnerischen Bedingungen am besten mit der 32,4 Kilometer langen und tellerflachen Strecke im Zentrum Paris' zurecht. Im Gegensatz zu manch anderer Favoritin kam die Australierin sturzfrei über den Parcours und gewann in Fahrzeit von 39:38 Minuten mit 1:31 Minuten Vorsprung vor Anna Henderson (Großbritannien) die Goldmedaille.
Als amtierende Zeitfahr-Weltmeisterin war Chloe Dygert (USA) als Topfavoritin gestartet, verzeichnete jedoch kurz nach Rennhälfte in einer Kurve einen Sturz, nachdem sie auf dem nassen Asphalt weggerutscht war. Doch gegen Brown hätte Dygert wohl so oder so nichts ausrichten können. An der ersten Zwischenzeit waren es nur fünf Sekunden Rückstand zu Brown, doch dann büßte sie Zeit ein und zum Zeitpunkt des Sturzes lag sie schon knapp 50 Sekunden zurück. Im Ziel waren es für Dygert dann 1:32 Minuten Rückstand, sodass sie sich knapp hinter Henderson Bronze sicherte.
Zu Beginn des Zeitfahr-Wettbewerbs der Frauen beeindruckte die zweite US-amerikanische Starterin Taylor Knibb, die eigentlich vom Triathlon kommt und in Paris auch noch am Triathlon teilnehmen wird. Sie hielt an der ersten Zwischenzeit lange die Bestzeit, doch dann stürzte sie ganze dreimal und fiel hoffnungslos zurück. Am Ende wurde sie 19. Zu den Gestürzten gehörte auch Straßen-Weltmeisterin Lotte Kopecky (Belgien), die Sechste wurde.
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