London (rad-net) - Die Bahnsprinter sind heiß: Endlich gehen auch für sie die Olympischen Spiele los und dann sollen im Lager der Deutschen auch endlich Medaillen regnen.
Am Donnerstag fällt im Olympischen Velodrom der Startschuss zum Teamsprint. Sowohl bei den Männern, als auch bei den Frauen sind die Deutschen die großen Favoriten. «Es kribbelt in mir, es wird Zeit, dass es los geht» sagte Robert Förstemann, der im Sprint starten wird. «Es sind Olympische Spiele, da legt jedes Land noch einmal eine Schippe drauf, aber ich gehe ganz fest davon aus, dass wir Medaillen gewinnen werden», gibt sich der Geraer siegessicher.
Die Sorgen um Stefan Nimke, er könne wegen einer Muskelzerrung, die er sich beim letzten Test in Köln zuzog, vielleicht nicht starten, sind vorbei. «Es wird die geplante Formation an den Start gehen», sagte Bundestrainer Detlef Uibel. Die letzten Trainingseinheiten auf der Olympiabahn von London stimmen Trainer und Athleten zuversichtlich.
Anfahrer wird René Enders sein, «keiner auf der Welt ist schneller», verrät Uibel, es folgt Maximilian Levy und zum Schluss geht Kilometermann Nimke in die Führung. Uibel ist sicher, dass der Olympiasieger einen neuen Weltrekord aufstellen muss. Die Bahn ist zwar nicht so schnell, weil sie neu ist und das Holz erst richtig austrocknen muss, trotzdem glaubt Uibel an den Rekord.
Bei den Frauen sind Kristina Vogel und Miriam Welte Weltrekordhalter. Sie gewannen im April überraschend den WM-Titel in Melbourne und hoffen auch in London auf eine Medaille. «Wir wollen das umsetzen, was wir trainiert haben und eine Medaille holen», sagte Welte aus Ottersbach in der Pfalz. Die junge Athletin ist begeistert von der tollen Stimmung und freut sich über den regen Kontakt zu Sportlerinnen anderer Disziplinen. «Allerdings ist das Leben im Olympischen Dorf auch manchmal nervig. Gestern Abend habe ich mich mit meiner Matratze ins Wohnzimmer gelegt, weil die Geräuschkulisse der nahe gelegenen Basketballhalle sehr hoch war», erzählte sie.
Kristina Vogel ist genauso motiviert und ehrgeizig und will in London aufs Podium. Ihre Mentaltrainerin hat dabei Hilfestellung geleistet. «Sie hat mir gesagt, ich sei wie ein Häschen, das vor einer Möhre sitzt und sich nicht traut, reinzubeißen. Am Donnerstag werde ich es tun», verrät die Erfurterin bei einer Pressekonferenz im Deutschen Haus. Mit ihrer offenen und lockeren Art könnten Vogel und Welte zu Stars dieser Spiele werden. Am Donnerstag heißt es darum: Daumen drücken.