Nove Mesto (rad-net) - Mit der dritten Weltcup-Runde im tschechischen Nove Mesto na Morave beginnt für die Mountainbiker am kommenden Wochenende eine Trilogie an hochkarätigen Wettbewerben, die über Albstadt zur EM nach St. Wendel führt. Sabine Spitz und Manuel Fumic wollen am Sonntag ihre gute Position in der Gesamtwertung verteidigen.
Manuel Fumic hat das Bundesliga-Rennen in Heubach ausgelassen, obwohl es für ihn ein Heimspiel gewesen wäre. Er widmete die Zeit noch mal intensivem Training. Jetzt sei «ausruhen und den Tank auffüllen» angesagt, so Fumic vor seiner Abreise nach Tschechien.
Frisch an den Start zu gehen, das wird bei der dritten Weltcup-Runde in Nove Mesto na Morave am Sonntag in der Tat von großer Bedeutung sein. Den ersten Weltcup in Europa haben alle Weltklasse-Fahrer im Fokus, das Niveau dürfte insgesamt sehr hoch sein. Sowohl Lokalmatador Jaroslav Kulhavy (Specialized Racing), Weltmeister Nino Schurter (Scott-Odlo), als auch der Weltcup-Führende Julien Absalon (BMC Racing) dürften ganz nah an hundert Prozent ihrer Leistungsfähigkeit heranreichen.
Das weiß auch Manuel Fumic. Deshalb hat der Kirchheimer Cannondale-Fahrer die Marke Top Fünf für sich gesetzt. «Wie es wirklich läuft, kann ich auch erst am Sonntagabend sagen», sagt er lachend. «Aber das Podium ist mein Ziel.» Eines, das er sich prinzipiell setzt. Trotz des Ausrutschers in Cairns, als der Vize-Weltmeister nur 20. wurde, befindet er sich in der Gesamtwertung immer noch auf Platz fünf. Und den zu verteidigen, ist sein vorrangiges Ziel in Nove Mesto.
Das Streckenprofil auf dem technisch anspruchsvollen Terrain mit Start- und Ziel im Biathlon-Stadion macht vieles möglich. «Es wird taktiert und vermutlich auch auf Radau gefahren. Man muss Entscheidungen treffen, gehe ich mit, oder nicht. Meistens ist es dort noch lange möglich, zum Beispiel von Platz acht auf drei nach vorne zu fahren, weil es ein sehr Kräfte raubendes Rennen ist», prognostiziert Fumic einen turbulenten Wettkampf.
Dem stellt sich auch Moritz Milatz (BMC Racing). Der Deutsche Meister strahlt nach seinem zweiten Platz beim BiketheRock in Heubach Optimismus aus. «Ich glaube, dass mir das für den Formaufbau noch mal geholfen hat», sagt der Freiburger.
Im Herren-Rennen am Sonntag (13:15 Uhr, im Livestream bei redbull.tv) wollen auch Markus Schulte-Lünzum aus Haltern, Simon Stiebjahn (Titisee-Neustadt), Markus Bauer (Kirchzarten) und Martin Gluth (Freiburg) einen Schritt nach vorne tun. Schulte-Lünzum hält die Top 20 prinzipiell für machbar, die anderen Drei würden es als Erfolg betrachten, wenn sie im Ergebnis unter den besten 30 rangieren würden.
Damen-Trio optimistisch
Sabine Spitz hat bei ihren bisherigen Auftritten in Nove Mesto noch kein Erfolgserlebnis gehabt. «Eigentlich gefällt mir die Strecke», betont sie aber. Letztes Jahr konnte sie aufgrund ihrer Schulter-Verletzung gar nicht antreten, 2011 hatte sie einen Trainingssturz zu verzeichnen.
«Mein gedachter Schwerpunkt ist Albstadt und St. Wendel. Aber auf den Punkt genau bekommt man das ja selten hin. Wenn die Form am Sonntag nicht stimmt, dann wird sie wohl auch in Albstadt nicht stimmen. Aber meine Ausgangsposition im Weltcup ist gut. Ich bin zuversichtlich», sagt Spitz, die ganz stark mit Gunn-Rita Dahle-Flesjaa und auch mit Heubach-Siegerin Annika Langvad sowie Eva Lechner aus Italien rechnet. Adelheid Morath hat aus ihrem zweiten Platz in Heubach den Schub Selbstvertrauen mitgenommen, den sie für die kommenden drei Wochen gut gebrauchen kann.
Der 4,35 Kilometer lange Kurs im Biathlon-Stadion entspricht den Fähigkeiten der Freiburgerin nicht optimal. «Mein Lieblingskurs ist das nicht», bekennt sie. Aber obwohl ein langer Anstieg fehlt und das Profil eher zackig ist, kam Morath in der Vergangenheit damit ganz gut zurecht.
«Die Startphase ist sehr fair. Man kann gut nach vorne fahren, wenn man gute Beine hat. Es ist ein tolles Event mit vielen Zuschauern und ich mag den Waldboden dort», sagt Morath. Es gibt auch einige knifflige Passagen, in denen man Zeit liegen lassen kann. Doch mit einer guten Form kann Morath das kompensieren. «Ich hoffe, dass ich dieses Mal mehr Glück habe als bei den ersten beiden Weltcups in diesem Jahr.»
Wenn sie am Sonntag (11 Uhr im Livestream bei redbull.tv) ohne Sturz und Defekt durchkommt, ist mit den Kletterqualitäten vom vergangenen Wochenende ein Top-Ten-Ergebnis nicht außer Reichweite. Hanna Klein, die Heubach «aus trainingstechnischen Gründen» ausgelassen hat, hofft ihre Ergebnisse aus den ersten beiden Weltcups, wo sie die Plätze 18 und 13 einfuhr, bestätigen zu können.
In den U23-Rennen will Julian Schelb (Münstertal) wieder zum Podest-Kandidaten werden. Helen Grobert hofft, ihren Weltcupsieg von Cairns bestätigen zu können - trotz erneuter Verletzungspause nach der Rückkehr vom Weltcup in Australien.
Eliminator Sprint
Am Freitag (Finale ab 17 Uhr) stehen einige ambitionierte deutsche Herren in Nove Mesto beim Eliminator Sprint am Start. Christian Pfäffle (Neuffen) war 2013 dort Zweiter, Simon Gegenheimer (Remchingen) hat sich ganz gezielt vorbereitet, Simon Stiebjahn freut sich auf seinen ersten Weltcup im Meistertrikot und peilt das Halbfinale an. Auch Andy Eyring (Münnerstadt), Martin Gluth und Markus Bauer gehen aussichtsreich an den Start.
Bei den Damen hat vor allem Nadine Rieder (Sonthofen) Ambitionen, auch Vize-Meisterin Lena Putz (Röhrnbach) steht in Tschechien mit auf der Meldeliste.
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